Neues aus der Stadtbibliothek „Heinrich Heine“

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Ein spannendes Projektjahr mit Literatur und Zeitgeschichte

Friede Springer-Stiftung fördert aktionsreiche Angebote

Mit Beginn des Jahres 2017 startet die Stadtbibliothek Gotha ins dritte Jahr des Projektes „Literatur und Zeitgeschichte für Kinder und Jugendliche“, das von der Friede Springer-Stiftung gefördert wird. Gleichzeitig werfen die Veranstalter jedoch auch einen Blick zurück auf ein bewegtes Jahr 2016, in welchem wieder spannende Angebote realisiert wurden.

 

Zum zweiten Mal fuhren die Leiterin der Stadtbibliothek, Nicole Strohrmann, und Projektleiter Ronny Lehmann gemeinsam mit Gothaer Jugendlichen zur Buchmesse nach Leipzig. Dort begegneten sie  nicht nur vielen spannenden Büchern, sondern auch Prominenten wie Torsten Sträter oder Sahra Wagenknecht, sowie bunt gekleideten Manga-Fans.

 

Das Modul „Jugendbibliothekar“ führte junge Menschen zum Schnupperkurs in die Stadtbibliothek – diesmal waren es Schüler der Regelschule „Conrad Ekhof“, die sich für das Berufsbild interessierten. Sie lernten die Entwicklung des Buches kennen, von der ersten Idee bis zum Verkauf des fertigen Exemplares. Und sie konnten „Ihre“ Bibliothek mitgestalten, denn sie bestellten selbst neu erschienene Bücher, lasen und empfahlen sie der Öffentlichkeit. Bei einem spannenden „Bookslam“ stellten sie auf der Bühne ihre Empfehlungen vor und nicht wenigen von ihnen klopfte dabei das Herz vor Aufregung.

 

Viele Kindergartengruppen und Schulklassen fanden sich nicht nur zu einem Lesenachmittag ein, sondern nutzten die Gelegenheit, an einem Sternschnuppenabend durch die nächtliche Bibliothek zu geistern. Dabei wurden spannende Bücher über Fabeln, Hexen oder Halloween entdeckt. Und Klangreisen führten die Kinder sogar auf ferne Südseeinseln und bis an den Nordpol!

 

Das Stadtführer-Modul lockte Schüler der Oststadtschule an verborgene und geheimnisvolle Orte in Gotha, die man bis dahin noch nicht kannte. Da gibt es geheime Keller unter Gothaer Geschäften, in denen Reste der alten Stadtmauer versteckt sind, eine in einem Haus versteckte Kirche und vieles mehr, was die Jugendlichen nun ihrerseits neugierigen Gästen der Stadt zeigen können.

 

Auch das Modul „Zeitzeugen im Interview“, welches sich mit der Wendezeit um 1989/90 beschäftigte, war an Spannung kaum zu überbieten. Schüler der Arnoldischule befragten dabei Persönlichkeiten der Stadt: Knut Kreuch, Matthias Hey und der scheidende Stadtschreiber Reinhard Griebner waren ebenso mit von der Partie wie die ehemaligen Aktivisten dieser Zeit, Astrid Cramer und Schulleiter Clemens Festag. Viel Spannendes und Emotionales hatten sie zu berichten, was nun auf einer ersten Hörbuch-CD festgehalten ist.

 

Zum „Tag der offenen Tür“ kehrten viele Jugendliche in die Stadtbibliothek zurück. Zum Beispiel die jungen Bibliothekare, die „ihr Regal“ mit ihren empfohlenen Büchern für die Öffentlichkeit enthüllten, als auch frühere Projektteilnehmer, weil sie die Stadtbibliothek als Treffpunkt für sich gefunden hatten. Oder junge Künstler, die dort eine Plattform für sich fanden – so wie die 15-jährige Josi, welche mit ihrer Gitarre die Gäste des Hauses verblüffte.

 

Überhaupt gab es viele Künstler, die im Jahr 2016 das Projekt mit Lesungen und musikalischen Darbietungen unterstützten. Die wunderbare Mittelalterbardin Klara vom Querenberg lehrte die Kinder mit gemeinsamem Singen, dass man „nur mit dem Herzen gut sieht“. Und dass junge Leute auch kreativ sein können, stellten die vielen Gothaer Rapper unter Beweis, die wieder einmal in ganz Gotha ihre Texte präsentierten – moderne Lyrik eben. Man traf sie im Herzoglichen Museum an, beim „Konzert der Generationen“ und auch in den Jugendklubs. Vor allem jedoch in der Stadtbibliothek, wo sie Veranstaltungen musikalisch umrahmten, Workshops anboten, Begegnungstage für Flüchtlingskinder unterstützten und sich zur regelmäßigen Schreibwerkstatt „Wortraum Poetry Circle“ trafen. Und wo natürlich auch ihre Musik zur Ausleihe bereit steht.

 

Es war ein bewegtes Jahr 2016. Fast 600 Kinder und Jugendliche konnten mit dem Projekt erreicht werden. Und viel Spaß hat es den Beteiligten auch bereitet. Nun startet das Projekt „Literatur und Zeitgeschichte“ erneut und auch im Jahr 2017 können sich Kinder und Jugendliche auf viele Angebote freuen.

 

 

Ein Bibliotheksausweis als Geschenkidee

 Auf der Suche nach geeignetem Lesestoff lohnt sich immer auch ein Besuch in der Gothaer Stadtbibliothek Heinrich Heine. Nicht jedes Buch muss und kann im heimischen Bücherschrank stehen. Eine originelle Geschenkidee zum Geburtstag oder anderen Ereignissen ist zum Beispiel ein Bibliotheksausweis. Verpackt als Gutschein ist er klein und handlich und ermöglicht dem Beschenkten für die Dauer von zwölf Monaten seine ganz eigene Auswahl unter Büchern, Zeitschriften, Musik-CD’s, DVD’s, Hörbüchern oder Spielen zu treffen.

 

Als zusätzliches Angebot gibt es die kostenlose Onleihe im Thüringer Bibliotheksnetz www.ThueBibNet.de. Hier kann in einem Online-Katalog mit mehr als 30.000 elektronischen Medien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ausgewählt und heruntergeladen werden. Die Rückgabe der Medien erfolgt automatisch.

 

Ein Bibliotheksausweis als Geschenk (Jahresgebühr ab 18 Jahre: 16,00 Euro) kann zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek erworben werden. Alle Informationen auch auf der Homepage unter www.gotha.de/stadtbibliothek.

 

Erzählcafé in der Stadtbibliothek Gotha

Die Stadtbibliothek lädt zu einem weiteren Erzählcafé in den Wintergarten im Erdgeschoss ein. Das Erzählcafé ist ein Ort zur lebendigen Darstellung persönlicher Lebensgeschichte in einer öffentlichen und aufgeschlossenen Atmosphäre, von professioneller Seite vorbereitet und moderiert. Immer geht es um das persönlich Erlebte, die eigene Biographie, die in Geschichten beschrieben wird. Erfahrungen und Erinnerungen sollen ausgetauscht werden. Das Erzählcafé dient auch dazu, Kontakte und Gespräche untereinander anzuregen und bietet die Möglichkeit eines geselligen Beisammenseins.

Moderiert wird die Veranstaltung von Carola Gerloff. Sie ist gelernte Krankenschwester und hat ein Studium zur Medizinpädagogin absolviert. Bis 2015 war Carola Gerloff an der medizinischen Fachschule in Eisenach als Lehrerin für Kranken- und Altenpflege tätig. Seit August 2015 ist sie im Ruhestand.

Termine: 8. Februar 2017, 22. Februar 2017, 8. März 2017

 

 

Krimilesung mit Bernhard Aichner

„Totenrausch“ am 6. März 2017 ab 19.00 Uhr in der Stadtbibliothek

 Dem Freundeskreis der Stadtbibliothek ist es gelungen, den österreichischen Bestsellerautor Bernhard Aichner für eine Lesung zu gewinnen. Im Januar 2017 erschien sein Thriller „Totenrausch“- das furiose Finale seiner „Totenfrau“-Trilogie – den der Autor in der Stadtbibliothek vorstellen wird.

 

Zum Inhalt: „Die Frau, die in das Büro eines Hamburger Zuhälters stürmt, ist verzweifelt. ‚Ich brauche Pässe für mich und meine zwei Kinder‘, sagt sie. Und: »Wenn du mir hilfst, werde ich jemanden für dich töten.« Es wäre nicht das erste Mal … Brünhilde Blum. International gesuchte Mörderin. Liebevolle Mutter zweier Töchter. Seit Monaten auf der Flucht. In Hamburg will sie zur Ruhe kommen, einen Neuanfang wagen, und fast, so scheint es, gelingt es ihr auch. Ausgestattet mit einer neuen Identität und etwas Geld wohnt sie mit ihren Töchtern in einem wunderschönen Fischerhäuschen an der Elbe und arbeitet als Aushilfe in einem Bestattungsinstitut. Alles ist gut. Bis zu dem Tag, an dem sie für ihr neues Leben bezahlen muss – denn der Mann, dem sie das neue Glück zu verdanken hat, fordert ein, was sie ihm versprochen hat. Sie soll für ihn jemanden töten. Das Problem dabei ist nur, dass es sich um einen Menschen handelt, der ihr sehr ans Herz gewachsen ist …“. (btb Verlag)

 

Bernhard Aichner schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet. Die Bücher wurden weltweit verkauft, eine mehrteilige internationale Fernsehserie ist in Vorbereitung.
Eintrittskarten für die Lesung am 6. März 2017, um 19.00 Uhr in der Stadtbibliothek, gibt es ausschließlich in der Stadtbibliothek. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Die Veranstaltung findet im Hanns-Cibulka-Saal der Stadtbibliothek (Eingang Philosophenweg) statt. Kartenpreis: Mitglieder 10,- €; Nichtmitglieder 14,- €, Einlass zur Veranstaltung ist ab 18:30 Uhr.

 

Öffentliche Fahrt mit dem Freundeskreis der Stadtbibliothek zur Leipziger Buchmesse

Der Freundeskreis der Stadtbibliothek Heinrich Heine Gotha e.V. lädt auch in diesem Jahr zu einer Tagesfahrt zur Leipziger Buchmesse am Samstag, dem 25. März 2017, ein. Geboten wird ein interessanter, spannender und abwechslungsreicher Tag rund um Bücher und das Lesen! Die Besucher erkunden das umfangreiche Veranstaltungsangebot auf der Messe und das Interesse an Neuerscheinungen und Programme der Verlage wird geweckt! Außerdem hält der Freundeskreis noch weitere kleine Überraschungen bereit.

 

Egal ob Bibliotheksnutzer, Vereinsmitglied oder Nichtvereinsmitglied – alle sind eingeladen die Tagesfahrt zur Buchmesse zusammen mit dem Freundeskreis und einem regionalen Busunternehmen zu unternehmen.

 

7.30 Uhr geht’s am Busbahnhof „Mohren“ los. Eintrittsgutscheine gibt es zum Preis von 30,- € (für Nichtvereinsmitglieder 35,- €) ausschließlich im Vorverkauf in der Stadtbibliothek.

 

 

Der Freundeskreis der Stadtbibliothek präsentiert exklusiv Wiener Leinwand-Lyrik                   

Sherlock Holmes und die Stimme des Stummfilms

 Zu einer besonderen Veranstaltung lädt der Freundeskreis der Stadtbibliothek am Sonntag, dem 19. Februar 2017, ein. Ralph Turnheim, der einzige professionelle Stummfilmerzähler im deutschen Sprachraum, vertont Filme live, lyrisch & wienerisch und präsentiert sie unterhaltsam dem Publikum. Gotha darf sich auf Sherlock Holmes freuen, der durch Fernsehserien und Kinofilme wieder in aller Munde ist. Der berühmte Meisterdetektiv scheint so populär wie zu Lebzeiten seines Erfinders Arthur Conan Doyle, als das Publikum nach immer neuen Mysterien für den Hirn-Helden verlangte.

Wie hat Sherlock Holmes damals im Kino ausgesehen? Gab es seinerzeit überhaupt schon Filme seiner Fälle? Diese Fragen werden auf unterhaltsame Weise durch Ralph Turnheim geklärt. In einem der Filme taucht Eille Norwood auf, dessen Verfilmungen das Bild des Meisterdenkers wie kein anderer vor ihm geprägt haben. Ein passender Fall für den Stummfilmsprecher.

 

Arthur Conan Doyle war von der Darstellung Noorwoods begeistert. Buster Keaton, der große Filmkomiker parodiert den Detektiv. Ein Filmvorführer (Keaton) steigt im Traum in die Filmleinwand und löst dort als Meisterdetektiv den Fall, entgeht jeder Todesfalle und rettet sein geliebtes Mädchen aus den Fängen der Verbrecher. Dieser Film gilt als einer der besten seiner Ära.

 

Ralph Turnheim, 1976 in Wien geboren, absolvierte die Wiener Schauspielschule Krauss. Nach Theaterengagements in Wien, Prag und Frankfurt war er auch Ensemblemitglied des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Er erfand die „Leinwand-Lyrik“, die Live-Vertonung von Filmen allein durch Reime. Der Künstler bereist als Stummfilmsprecher Deutschland und Österreich.

 

In der Pause der Veranstaltung bieten die Mitglieder des Freundeskreises Kaffee und hausgemachten Kuchen an. Die Veranstaltung findet im Hanns-Cibulka Saal der Stadtbibliothek (Eingang Philosophenweg) statt. Eintrittskarten gibt es ausschließlich in der Stadtbibliothek Gotha. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Kartenpreise: Mitglieder 10,-€; Nichtmitglieder 12,- €. Einlass ab 15.00 Uhr; Beginn 15.30 Uhr.

 

 

(Beitragsbild: Buchtitel von Bernhard Aichner „Totenrausch“. Er liest am 6. März in der Stadtbibliothek)

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