Erster fertiger Bauabschnitt am Gymnasium Ernestinum übergeben

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Nach gut eineinhalb Jahren Bauzeit hat Landrat Konrad Gießmann heute feierlich das renovierte Aulagebäude am Gymnasium Ernestinum übergeben. Damit wurde der erste von drei Bauabschnitten der Komplexsanierung fertiggestellt. Für die erste Etappe hat der Landkreis rund 2,7 Mio. Euro investiert. 

So wurden die Geschossdecken herausgenommen und moderne Fenster eingebaut. Darüber hinaus wurde das komplette Dach inklusive Dachstuhl erneuert und darunter eine Lüfterzentrale für die Lüftungsanlage der gesamten Schule installiert. Auf dem neuen Schieferdach befindet sich eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromproduktion.

Der Innenbereich beherbergt nun zwei moderne Musikunterrichtsräume sowie einen Vorbereitungsraum. Die Aula wurde zu einem Mehrzweckraum umfunktioniert, der einige Überraschungen bereithält. Als Schwerpunktschule für Schwerhörige verfügt das Gymnasium Ernestinum über eine besondere Technik. So wurden in den Boden des Mehrzweckraums Induktionsschleifen eingebaut, die die Hörgeräte der betroffenen Schülerinnen und Schüler ansteuern können. Diese neuartige und einmalige Technik an einer Schule des Landkreises Gotha können derzeit fünf hörgeschädigte Gymnasiasten nutzen. Außerdem ermöglicht eine neue Soundanlage zukünftig auch größere schulische Veranstaltungen.

Vorrangig wird der neu geschaffene Raum jedoch für die Schulspeisung genutzt. 320 Schülerinnen und Schüler nehmen täglich die Möglichkeit des Mittagsangebotes wahr, für das eine Ausgabeküche eingerichtet wurde. „Eine neue und große Mensa war unser größter Wunsch. Diese ist für die Umsetzung unseres Ganztagskonzeptes notwendig. Der bisherige Kellerraum, der für das Mittagessen genutzt wurde, bot unseren Schülerinnen und Schülern einen Zustand, der so nicht länger zweckgemäß war“, betonte Schuldirektor Dr. Lutz Wagner. Umso mehr freue man sich, dass nun Abhilfe geschaffen wurde. Landrat Konrad Gießmann bedankte sich derweil bei der Schulleitung, dem Kollegium und den Schülerinnen und Schülern, die die bisherigen Bauarbeiten und deren oftmals beschwerlichen Begleiterscheinungen mit Bravour überstanden haben. Großer Dank gelte aber auch dem Kreistag, „der mit der Entscheidung zur Komplexsanierung ein klares Bekenntnis zum Ernestinum und dem Erhalt einer beachtlichen schulischen Tradition gesetzt hat“, unterstrich der Landrat. Unterdessen schreitet auch der zweite Bauabschnitt, der sich auf den Abbruch des zu DDR-Zeiten entstandenen Anbaus und die Sanierung des Westflügels bezieht, weiter voran.

Mit dem gestrigen Montag beginnen auch die Sanierungs- und Umbauarbeiten an der ehemaligen Myconiusschule, die als neuer Schulteil des Gymnasiums hergerichtet wird. An diesem Standort werden unter anderem ein Aufzug, um die Barrierefreiheit gewährleisten zu können, sowie mehrere Fachkabinette für den Biologie- Chemie-, Physik- und Geografieunterricht eingerichtet. Dafür muss das Gebäude an einigen Stellen statisch ertüchtigt werden. Außerdem finden die Schülerinnen und Schüler nun am neuen Schulteil eine neue große Aula für den Unterricht und Prüfungen, nachdem der vorherige Schulsaal in der Bergallee nun anderweitig genutzt wird.

Nach 2019 gehen die Bauarbeiten weiter. Dann kommt das straßenseitig gelegene historische Schulhaus in die Kur. Im Erdgeschoss werden der Hörsaal sowie vier Unterrichtsräume und Nebenräume für ärztliche Betreuung, Beratungslehrer und Sanitärbereiche hergerichtet. Eine Treppe höher werden abermals vier Klassenräume, Toiletten sowie das Lehrerzimmer und die Schulleitung untergebracht. Die dritte Etage soll nach Fertigstellung fünf Klassenräume sowie jeweils drei Differenzierungs- und Nebenräume aufweisen. Zum Schluss wird die Fassade des gesamten Komplexes erneuert.

Insgesamt wird die Sanierung des Ernestinums bis in die 2020er Jahre hinein andauern und nach heutigem Stand rund 14,5 Mio. Euro kosten.

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