„Im Zeichen des Hahns – Fächer zum chinesischen Neujahrsfest“

0
2398
Japan, Mitte 19.Jh., Shibayama klein, Brisé, L 195, < 140°, Elfenbein

Blühende Pflaumenbäume, ein jugendlicher Hirsch und die Acht Unsterblichen… Im Fächerkabinett des Herzoglichen Museums Gotha wimmelt es momentan nur so vor Glückssymbolen. Pünktlich zum Jahr des Hahns sind hier chinesische und japanische Fächer des 17. bis 19. Jahrhunderts ausgestellt. Wer in fernöstlicher Symbolik noch nicht so firm ist, sollte am Donnerstag, den 6. April, zu der Führung von Ute Däberitz kommen. Um 19 Uhr wird die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha die Besucher mit in eine ferne Welt voller prächtiger Fächer nehmen.

Die kleine thematische Ausstellung im Fächerkabinett zeigt auch einige Preziosen aus der Friedensteinschen Sammlung: von der Speckstein-Skulptur über Lackobjekte und chinesische Malereien auf gewebtem Papier bis hin zu einem prächtigen Neujahrs-Stellschirm. „Die Blätter von zwei besonders seltenen chinesischen Fächern sind aus Mika gefertigt, einem Mineral, das hauchdünn gespalten werden kann und transparent ist“, erzählt Ute Däberitz. Sie hat die Fächer und Objekte zusammengestellt. „Die farbenprächtige Malerei darauf zeigt Dämonen abwehrende und Glück bringende Fabelwesen.“ Noch bis zum 17. April ist die Ausstellung zu sehen, die in das volkstümliche Glaubensgut des Daoismus einführt oder in der die Besucher lernen können, was Federball oder das backgammonartige Sugoroku-Spiel mit Neujahr zu tun haben.

Die Gothaer Fächersammlung

Die Fächer sind Teil einer bedeutenden Sammlung, welche die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha bewahrt. Bereits kurz nach 1800 unter Herzog Emil August (*1775 / reg. 1804 / gest. 1822) angelegt und später geringfügig erweitert, umfasst sie heute annähernd 300 Fächer europäischer und ostasiatischer Provenienz des 16. bis 20. Jahrhunderts sowie einige ethnographische Exemplare des 19. Jahrhunderts aus dem Orient, aus Südostasien und aus Amerika.

Im Jahr 2011 wurde die Sammlung durch eine großzügige Dauerleihgabe der Münchner Stiftung Ute Michaels um annähernd 500 Fächer aus vier Jahrhunderten erweitert. Aus konservatorischen Gründen können die empfindlichen Stücke nicht permanent, sondern nur in zeitlich begrenzten Wechselausstellungen präsentiert werden.

Informationen zur Kabinettausstellung:

21. Januar bis 17. April 2017

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung: Donnerstag, 6. April, 19 Uhr

Eintritt: 5,00 Euro (erm. 2,50 Euro)

Öffnungszeiten: täglich 10 – 16 Uhr (ab 1. April 10 – 17 Uhr); an Feiertagen geöffnet

Es führt Ute Däberitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT