Klaus Schmitz-Gielsdorf versteht AfD-Landratskandidaten nicht

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Klaus Schmitz-Gielsdorf, Landratskandidat für den Landkreis Gotha

Am 15. April wird Gothas neuer Landrat gewählt. Das ist nicht mehr lange hin. Es obliegt aber Spekulanten, den Zeitpunkt des Briefes vom parteilosen Landratskandidat Klaus Schmitz-Gielsdorf zu bewerten. Unabhängig vom jetzigen Zeitpunkt, dürfte der aktuelle Bürgermeister Gothas seine Wort ernst gemeint haben. Er wendete sich heute in einem offenen Brief an Stephan Müller. Dieser trat vor Kurzem aus der CDU aus und ließ sich wenig später als Landratskandidat der AfD aufstellen. Ein Schritt, den Schmitz-Gielsdorf offenkundig nicht versteht:

„Sehr geehrter Herr Müller,

ich spreche Sie direkt an. Sie sind VG-Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Fahner Höhe im Landkreis Gotha und haben sich entschlossen aus der CDU auszutreten und sich von der AFD, der sogenannten Alternative für Deutschland, als Landratskandidat für den Landkreis Gotha aufstellen zu lassen.

Wenn Sie schon die rassistische und nationalistische Politik dieser Partei nicht davon abhält, sich von dieser Partei unterstützen zu lassen, so denken Sie doch vielleicht wenigstens daran, was Sie ihrer Region, der Fahner Höhe, unserem Landkreis Gotha und auch dem ganzen Land Thüringen antun, wenn ein ehemaliges CDU-Mitglied allen Ernstes sich von der AFD als Landratskandidat für unseren Landkreis Gotha aufstellen lässt.

Sie schaden damit in erheblichem Maße Ihrer Region, dem Landkreis Gotha und ganz Thüringen. Es ist schlimm genug, dass Thüringen, das Land von Goethe, von Schiller, von Herder, von Wieland, das Land des Bauhauses und das Land aufgeschlossener Fürstentümer, die der Aufklärung nahe standen, mittlerweile nur noch mit Björn Höcke und der AFD überregional wahrgenommen wird. Sie schaden Ihrer Region, Ihren Menschen, die sie eigentlich wohl vertreten wollen.

Denken Sie daran, dass Mitglieder dieser unsäglichen Partei allen Ernstes nach Syrien gefahren sind und einem Mufti die Hand geschüttelt haben, der öffentlich zu Selbstmordanschlägen in Europa aufgerufen hat und der für 13.000 Todesurteile in Syrien wohl verantwortlich sein soll. Ist das wirklich das Umfeld, in dem Sie sich bewegen wollen?

Ich fordere Sie auf, tun Sie sich selbst und auch unserem Land den Gefallen und steigen Sie aus diesem Projekt aus. Bekennen Sie, dass Sie einen Fehler gemacht haben. Jeder macht mal Fehler, aber verfolgen Sie das nicht weiter.

Eine Kandidatur auf AFD-Ticket ist für unsere Region, unseren Landkreis Gotha und für Thüringen eine Schande und es schadet den Menschen in Thüringen, im Landkreis Gotha.

Ich fordere Sie auf: Brechen Sie das ab. Aus der CDU auszutreten, das ist kein Drama, man kann auch als Parteiloser, parteilos, Politik machen. Man muss nicht gleich zu einer Partei überlaufen, die Rassismus und Nationalismus predigt, die spalten will, die nicht integriert, sondern die einen Keil zwischen die Menschen und einen Keil in die Gesellschaft treiben will.

Ich bitte Sie inständig: Wenn Sie Ihr Land, Ihre Region lieben und die Menschen wirklich vertreten wollen, den Menschen wirklich helfen wollen in unserer Region hier, dann bekennen Sie, dass das ein Fehler war. Brechen Sie das ab und kommen Sie zurück in die Gemeinschaft der Vernünftigen und der Demokraten.

Denken Sie drüber nach.

Danke.“

 

 

Ebenfalls am heutigen Tage, ab 19 Uhr, findet in dem Gothaer Pub „The Londoner“ eine Podiumsdiskussion zur Landratswahl statt. Hier bitten wir als Redaktion Stephan Müller um einer Stellungnahme zu Schmitz-Gielsdorfs Brief.

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