Amphibien brauchen unsere Hilfe!

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Jena – NABU-Gruppen in Thüringen bereiten sich auf die bevorstehende Amphibienwanderung vor. An einigen Stellen stehen im Freistaat auch schon die ersten Amphibienzäune und müssen betreut werden. Der Rest der Zäune wird laut NABU in den nächsten Tagen aufgestellt.

Die Naturschützer haben jetzt viel zu tun. So auch zum Beispiel Marianne Herrmann, die Vorsitzende des NABU Henneberger Land. „Schon seit 1996 dokumentieren unsere Ehrenamtlichen in Suhl das Wandergeschehen der Amphibien. Uns geht es vor allem darum, genau Bescheid zu wissen, wo unsere kriechenden Freunde die Straße überqueren. Haben wir die Hauptwanderroute identifiziert, stellen wir dort Zäune auf“, berichtet die Vorsitzende. Die Betreuung dieser Einrichtungen erfordert einen hohen Zeitaufwand. „Etwa sechs Wochen lang ziehen wir zwei bis dreimal täglich mit Eimern los, um unsere Zäune zu kontrollieren. Frösche, Kröten und Molche werden abgesammelt und über die Straße getragen. Im Umkreis von Suhl haben wir 1430 Meter Zaun zu betreuen. Für diese Arbeit benötigen wir auch noch jede Menge Helfer“, sagt Marianne Herrmann.

Der Aufbau und die Betreuung von Amphibienzäunen bedeutet viel Arbeit, davon weiß auch Silvester Tamás, der Vorsitzende des NABU Saale-Holzland-Kreises zu berichten. „Bei uns im Landkreis haben wir jedes Jahr etwa 2 bis 3 Kilometer Zaun zu betreuen. Wer Lust und Laune hat kann sich uns gerne anschließen.“ Die Betreuer der Amphibienzäune sind am Morgen und abends, selten in der Nacht zwangsläufig an den Straßen unterwegs. „Wir bitten daher Autofahrer dringend um Rücksichtnahme gegenüber unseren Betreuern und natürlich auch gegenüber unseren seltenen Amphibien,“ so Tamás.

Wenn die Temperaturen in den nächsten Tagen weiter so warm bleiben, rechnet der NABU Thüringen in vielen Teilen des Landes verstärkt mit Amphibienwanderungen. „Mildes und feuchtes Wetter lockt unsere Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren hervor. Oft müssen sie dann sehr weite Strecken zurücklegen, um an ihre Laichgewässer zu kommen. Das überqueren von Straßen kann für die Amphibien zur tödlichen Gefahr werden“, erklärt Ulrich Scheidt vom NABU-Landesfachausschuss Amphibien und Reptilien und Vorsitzender des Amphibien- und Reptilienschutz in Thüringen (ART) e. V. „Plattgefahrene Kröten und Frösche sind keine Seltenheit und leider die traurige Realität auf unseren Straßen. Auch zu schnelles Fahren kann durch den geschwindigkeitsbedingten Strömungsdruck zum Tod der gefährdeten Tiere führen“, so der Amphibien und Reptilienexperte. Deshalb rät der NABU, auch aus Gründen der eigenen Verkehrssicherheit, beim Auftauchen von Amphibien auf der Straße vorsichtig und langsam zu fahren, ohne jedoch andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden.

Wer bei der Betreuung der Amphibienzäune mithelfen möchte, kann sich gerne beim NABU melden.
Nähere Infos unter: www.NABU-Thueringen.de

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