Ausstellung „Dystopia“: Henrik Schrat zu Gast in der Kunstsammlung Jena

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Schrat studierte Malerei und Bühnenbild an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, danach an der Slade School of Fine Art in London, der Kunsthochschule des University College London. 2011 wurde er an der Business School, Abteilung Management, der University of Essex mit einer Arbeit zu den Möglichkeiten des Comics im organisatorischen Kontext promoviert.

Henrik Schrat lebt seit vielen Jahren in Berlin und hat sich längst mit Ausstellungen, Radiosendungen und performativen künstlerischen Aktionen in den nationalen und internationalen Kunstbetrieb eingeschrieben. Für seine hintersinnigen Bilderzählungen und Installationen bevorzugt der 1968 in Greiz geborene Künstler Schattenrisse, Intarsien und skulpturale Installationen, die sich den oft facettenreich ineinander verwobenen Erzählungen gerecht werden.

Schrat verschränkt die Welt der Märchen und Mythen mit der Realität einer von Banken, Börsen und ökonomischen Bilanzen bestimmten Gegenwart und verhandelt Warenströme und Waldeinsamkeit als gemeinsames und irritierendes Ganzes. Das ist einfach und abgründig zugleich, bezeichnet aber auch jene künstlerische Intensität, mit der Schrat alle Bereiche des Daseins durchforscht und Parallelitäten aufdeckt, die er voller Lust und subversiver Ironie einem Spiel einordnet, in welchem sich alles dreht.

Am Beispiel der speziell für unsere Ausstellung entstandenen Arbeit „Am Vorabend der Ewigkeit“ wird Schrat seine Arbeitsweise erläutern. Wir erleben einen Rückblick in eine Zeit, in der die Zukunft noch klare Versprechen enthielt und eine Wanderung durch ein fiktives Museum, dass aus der Zeit gefallen ist. Aus den Versatz­stücken irdischer Realität, Science Fiction und der Wunderwelt der Computerspiele schöpft Schrat eine dystopische Welt, in der ein Mogry die Drohnen lenkt und der Sinn der Geschichte in einer unergründlichen Architektur verborgen liegt.

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