Grenzen überschreiten

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2013

Jena (jd) Der Auftrag von Schulen in Deutschland ist klar definiert: „Schulen stehen vor der Aufgabe, allen Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft umfassende Teilhabe an Bildung und Chancen für den größtmöglichen Bildungserfolg zu eröffnen, zur erfolgreichen Gestaltung von Integrationsprozessen und damit zu einem friedlichen demokratischen Zusammenleben beizutragen und Orientierung für verantwortungsvolles Handeln in der globalisierten Welt zu vermitteln.“ So formuliert die Kultusministerkonferenz die zentrale Anforderung an die Schulen – und damit auch an deren Lehrkräfte.

Um aktiv an der Gestaltung von Schulen mitzuwirken, an denen Demokratie gelebt und Vielfalt als Normalität und Stärke wertgeschätzt werden, brauchen angehende Lehrer und Lehrerinnen daher sowohl Kenntnisse im erziehenden Umgang mit der kommenden Generation als auch professionelle, vermittelnde Kompetenzen. Wie sie diese während ihrer Aus- und Fortbildung erlangen, darüber diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 16. bundesweiten Expertentagung Lehrerbildung sowie des 4. Netzwerktreffens Lehrerbildung am 23. und 24. Februar an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU).

Bundesweiter Diskurs der Professionen

Unter der Überschrift „Grenzen überschreiten: Ausbildung für eine demokratische, interkulturelle und inklusive Schule“ finden die beiden Veranstaltungen im Campus-Foyer (Carl-Zeiß-Str. 3) der Universität Jena statt. „Erstmalig sind Expertentagung und Netzwerktreffen miteinander verbunden, wovon wir uns einen bundesweiten Diskurs der Professionen versprechen“, erklärt die Veranstaltungskoordinatorin Dr. Hendrikje Schulze. „In einer Vielzahl von Vorträgen, Themenräumen und Diskussionsforen können alle Akteure der Lehrkräftebildung in Dialog miteinander treten.“

Dabei sollen wortwörtlich Grenzen überschritten werden: die zwischen Wissenschaft und Praxis, zwischen Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften sowie zwischen den drei Ausbildungsphasen Studium, Vorbereitungsdienst und Weiterbildung. Dies wird auch Thema der Podiumsdiskussion „Grenzen überschreiten – Grenzüberschreitungen?!“, die vom Leiter der Jenaplanschule Jena, Frank Ahrens, moderiert wird und an der u. a. die Vizepräsidentin für Studium und Lehre der FSU, Prof. Dr. Iris Winkler, teilnimmt.

Einen wichtigen Punkt im Programm stellt überdies die Verleihung des Preises „Ausgezeichnete Schule für Lehrerausbildung“ am zweiten Veranstaltungstag dar. Dabei werden fünf Thüringer Schulen geehrt, die sich durch ein besonderes Konzept der Verknüpfung von wissenschaftlichen und praktischen Ausbildungsinhalten hervorheben und dieses bei der Betreuung von Praxissemesterstudierenden bzw. Lehramtsanwärtern und -anwärterinnen umsetzen.

Expertentagung und Netzwerktreffen werden vom Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der FSU in Kooperation mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) ausgerichtet. Eingeladen sind Lehrer und Lehrerinnen, Hochschullehrer- und -lehrerinnen, Lehramtsstudierende und -interessierte, Fachleiter- und -leiterinnen sowie Experten und Expertinnen aus Bildungspolitik und -verwaltung.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist für die Öffentlichkeit kostenfrei, eine Anmeldung zu den Themenräumen ist jedoch erforderlich. Weitere Informationen sowie das vollständige Programm sind zu finden unter: https://www.profjl.uni-jena.de/netzwerktreffen_2017.html. Dort ist auch die Anmeldung zu den Themenräumen freigeschaltet.

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