Gothaer Friedensgespräch mit Prof. Dr. Guido Knopp im Kulturhaus: 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges

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Gotha ist heute eine Stadt des Friedens, denn über der Stadt thront das weithin sichtbare Zeichen, das Schloss Friedenstein, der größte frühbarocke Schlossbau Europas, die einzige Schlossanlage von Weltrang, die zu Zeiten ihres Erbauers auch fertiggestellt worden ist, das Haus, das als „Barockes Universum Gotha“ seinen Platz in der Geschichte einnimmt.

Über dem Portal dieses Schlosses hat sein Erbauer Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha noch mitten im 30-jährigen Krieg, im Jahr 1643, den Gothaer Friedenskuss mit den Worten „Friede ernähret – Unfriede verzehret“ einfügen lassen. Diesem Erbe verpflichtet, wurden im Jahr 2007 die „Gothaer Friedensgespräche“ ins Leben gerufen, die alle zwei Jahre historische Momente der Stadt- und Weltgeschichte analysieren.

Im Jahr 2007 sprach der englische Botschafter in Deutschland, um an den Bombenkrieg aus deutschen Flugzeugen auf die englische Hauptstadt und die Änderung des Familiennamens des Königshauses von Sachsen-Coburg und Gotha in Windsor zu erinnern. Dieses Gespräch hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich das Verhältnis des Königshauses zur Stadt der Vorfahren verbessern konnte. 2010 wurde anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus und dem Ende des II. Weltkrieges des „Retters von Gotha“, Oberstleutnant Josef Ritter von Gadolla, gedacht, einem Österreicher, der am Ende des Krieges die Stadt Gotha an die Amerikaner kampflos übergeben wollte und von den Nazis dafür hingerichtet worden ist. Er ist Ehrenbürger der Stadt seit Mai dieses Jahres. 2014 stand Bertha von Suttner im Mittelpunkt des Friedensgespräches. Die erste Friedensnobelpreisträgerin hat ihre letzte Ruhestätte in Gotha gefunden. Die Theologin Margot Käßmann war damals Rednerin und würdigte die engagierte Friedenskämpferin. Im Jahr 2016 standen die Schriften Gustav Freytags, der in Gotha ein halbes Jahrhundert wirkte, im Fokus und Prof. Dr. Michel Friedman war dazu mit einer interessanten Rede zu Gast.

Am 18. September 2018 gibt es die Möglichkeit, an einem weiteren spannenden und kontroversen „Gothaer Friedensgespräch“ teilzunehmen. Neben dem Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen Bodo Ramelow werden Vertreter der großen Familien Ebert und Preußens sprechen. Höhepunkt wird die Vorstellung des aus Fernsehen und durch Publikationen bekannten Moderators und Historikers Prof. Dr. Guido Knopp zum Thema „Das 20. Jahrhundert-eine Bilanz“ sein.

Eintrittskarten können im Rathaus auf dem Hauptmarkt in der Abteilung Senioren, von Montag bis Donnerstag jeweils in der Zeit von 10 – 12 und 13 – 15 Uhr zum Preis von 10,- € erworben werden.

Friedensgespräch: 18. September 2018, 10:00 Uhr im Gothaer Kulturhaus

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