Heftige Kritik an Baumaßnahmen der DB Netz AG in Gotha-Sundhausen

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Foto: Felix Kalbe

Der Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gotha übt heftige Kritik an den Baumaßnahmen der Deutschen Bahn in Gotha-Sundhausen. Aktuell wird der Streckenabschnitt Eisenach-Erfurt, der durch Sundhausen verläuft, für ICE-Tempo 200 ertüchtigt. Im Zuge dessen werden die Schallschutzwände vor Ort erneuert. Die Wände werden erhöht, wobei auf transparente Elemente verzichtet wird. Dadurch droht den Anwohnern eine starke, teilweise sogar komplette, Beschattung der Wohnhäuser, die nicht nur die Wohn- und Lebensqualität massiv beeinträchtigen, sondern auch den Wert der betroffenen Immobilien erheblich mindern wird.

„Wir fordern die Bahn auf, in einer so sensiblen Wohnlage die neuen Schallschutzwände komplett transparent zu errichten und völlig auf Beton- oder Metallelemente zu verzichten“, erklärt Albrecht Loth, Kreissprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gotha. „Technisch sind solche Lösungen heute machbar und schon längst im Einsatz. Das Kostenargument lassen wir hier nicht gelten. In Anbetracht der Gesamtkosten des Streckenausbaus in diesem Abschnitt fallen die damit verbundenen Mehrkosten verschwindend gering aus.“

Bei einem Vororttermin mit der Bürgerinitiative am Donnerstag, den 23.3.2017, machte sich Loth gemeinsam mit Felix Kalbe, Vorstandsmitglied der Gothaer Grünen, und Anja Nicke, Mitarbeiterin der Bundestagsabgeordneten Katrin Göring-Eckardt, ein Bild von der Situation. Die Anwohner setzen sich seit Wochen für transparente Schallschutzwände und die Einhaltung der Lärmschutzbestimmungen während der Bauarbeiten ein. Die Stadtverwaltung Gotha unterstützt die Forderungen der Anwohner und hat ebenfalls Einwände gegenüber der DB Netz AG erhoben. Diese setzt sich jedoch darüber hinweg, während das Eisenbahnbundesamt in Erfurt untätig bleibt.

„Dazu kommt die äußerst fragwürdige Informationspolitik der DB Netz AG. Im Vorfeld hat sie es komplett unterlassen, die Anwohner zu unterrichten, und auf Beschwerden über massive Lärmbelästigungen durch die Baumaßnahmen völlig unzureichend reagiert“, kritisiert Kalbe. „Von einem staatlichen Unternehmen, das zu einem erheblichen Teil von Steuergeldern finanziert wird, erwarten wir uns ein bürgerfreundliches Umgehen mit Anwohneranliegen. Stattdessen werden die Sorgen und Beeinträchtigungen der Anwohner in einer arroganten und herablassenden Weise ignoriert, die völlig inakzeptabel ist. Es muss jetzt etwas geschehen, und nicht erst, wenn der Bahnweg in der völligen Dunkelheit versunken ist.“

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