Skilanglaufstars helfen schwer kranken Kindern

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Thomas Wick bei der Spendenübergabe.

Tambach-Dietharz/Zella-Mehlis. Gestern wurde in der Talsperrenstadt Tambach-Dietharz die großartige Spende in Höhe von 1.850 Euro durch den Skilangläufer Thomas Wick übergeben. Dieser geht aktuell für den SC Motor Zella-Mehlis in die Loipe. Thomas Wick initiierte gemeinsam mit seinen Sportkolleginnen Steffi Böhler (Skilangläuferin) und Denise Herrmann (Biathletin) einen Kalender für das Jahr 2017. Dort waren die Sportstars jeweils einzeln in ganz unterschiedlichen Szenen abgebildet. Es zeigt die Leistungssportler von ihrer ganz privaten Seite und gibt einen Einblick zur jeweiligen Persönlichkeit, abseits vom Sport. „Unser Kalender trägt den Namen 3-SPURIG. Die Zahl drei steht für drei Freunde, welche die Leidenschaft zum Sport, Kreativität und eine Freundschaft teilen. Spurig, als Assoziation für die Geradlinigkeit und die Spur die unsere Sportart im Schnee hinterlässt“, so Thomas Wick über inhaltlichen Hintergründe der Kalenderaktion. Insgesamt kam durch den Verkauf der Kalender der beeindruckende Spendenbetrag von 5.500 Euro zusammen, der anteilig an drei, von den Sportlern individuell ausgewählte soziale Projekte gespendet wurde. Wick´s Spendenpatenschaft und somit sein Engagement kommt der Arbeit und Aufgabe des gemeinnützigen Trägervereins für das Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland zu Gute. „Wir haben gemeinsam mit dem Fotografen Markus Aichhorn die gesamte Durchführung und den Vertrieb des Kalenders übernommen, ohne jegliches Management um einen möglichst großen Erlös für die sozialen Projekte sicherzustellen. Für uns ist das Engagement für jedes der Begünstigten echte Herzenssache und keine Selbstvermarktung. Wir wollten einfach helfen und das ist uns gelungen“, freut sich der Skilangläufer.

Thomas Wick hat auch einen ganz persönlichen Bezug zu Tambach-Dietharz. „Mein Vater ist in Tambach-Dietharz aufgewachsen und ich habe einen Großteil meiner Kindheit bei meiner Oma und meinem Opa in der Stadt am Rennsteig verbracht. Gemeinsam mit meinem Bruder habe ich viele Erinnerungen an tolle Ferienerlebnisse. Unsere Lieblingsfahrradstrecke ging immer am Waldrand, an der Alten Tambacher-Talsperre entlang bis zum Sportplatz. Heute steht genau an dieser Strecke das Kinder- und Jugendhospiz. Es könnte meiner Meinung nach, keinen schöneren und besseren Ort für die betroffenen Familien in ihrer Lebenssituation geben“, so Thomas Wick. So nutzte der Sportler den Termin der Spendenübergabe um sich ausführlich über die Arbeit des Kinder- und Jugendhospizes zu informieren. Am Ende stand fest: Er will weiter helfen! Über 40.000 Kinder- und Jugendliche sind in Deutschland von einer tödlichen, lebenslimitierenden Krankheit betroffen. Das stationäre Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz gibt den betroffenen Familien die Möglichkeit, bis zu 28 Tage im Jahr hier zusammen einzuziehen. Das ganzheitliche Pflege- und Betreuungskonzept bietet nicht nur die liebevolle und optimale Pflege für das schwer kranke Kind, vielmehr ist es eine umfassende Familienhilfe. Die Entlastungsaufenthalte stärken das gesamte Familiensystem, schaffen neue Kraft bei den betroffenen Eltern für die oftmals sehr aufwändige 24-Stunden-Pflege des kranken Kindes und fördern auch die gesunden Geschwisterkinder. Über 35 fest angestellte Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer arbeiten aktuell dort. Der gemeinnützige Trägerverein ist dauerhaft zu einem Höchstmaß auf Spenden angewiesen, um sein wichtiges Hilfsangebot aufrechterhalten zu können. Mehr als 1.000.000 Euro werden an Spenden pro Jahr benötigt, um allein den Betrieb der sozialen Einrichtung sicherzustellen, da die derzeitige Finanzierung durch die Krankenkassen hierzu nicht ausreicht. Über 950 betroffene Familien aus dem gesamten Bundesgebiet nutzten seit der Einweihung des Kinder- und Jugendhospizes im November 2011 das stationäre Hilfsangebot des Trägervereins. 6.700.000 Euro wurden seit dem Jahr 2008 in den Kauf und den Umbau des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Thüringer Fernwasserversorgung in Tambach-Dietharz im Thüringer Wald zum Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland investiert. 92 Prozent dieser Investitionssumme wurden durch Spenden von Privatpersonen, Vereinen, Schulen und Unternehmen und nichtstaatlichen Zuwendungen durch Stiftungen aufgebracht. Dank dieser Hilfe entstand ein buchstäblich zweites Zuhause für diese betroffenen Familien – fernab von jeder Krankenhausatmosphäre. Betrieben wird das stationäre Kinderhospiz von einem gemeinnützigen Trägerverein. Ein sechsköpfiger ehrenamtlicher Vorstand leitet die Geschicke bereits seit dem Jahr 2005 und hat so in den vergangenen zehn Jahren Ostdeutschlands größtes ehrenamtlich organisiertes Sozialprojekt initiiert. Der Gründer, Initiator und bis heute ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Heber wurde im Jahr 2015 mit dem „Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland“ ausgezeichnet. Im Jahr 2017 plant der Trägerverein den dringend erforderlichen Ausbau des Kinder-und Jugendhospizes, da die Nachfrage steigt. So sollen in einem noch unsanierten Nebengebäude neue Gästezimmer, Therapieräume, Gemeinschafts- und Sozialräume sowie eine Holzwerkstatt entstehen. Hierfür werden zusätzliche 1.000.000 Euro Investitionskosten benötigt. Leider stehen hierfür derzeit keine staatlichen Förderungen zur Verfügung.

Informationen unter www.kinderhospiz-mitteldeutschland.de oder www.facebook.com/kinderhospiz. Spendenkonto – IBAN: DE64860205000003566900, BIC: BFSWDE33LPZ, Bank für Sozialwirtschaft.

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