Die Oettinger Rockets sichern sich die nächste Runde mit starkem Heimspiel

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Robert Oehle beim Dunking. Foto: Dr. Bernd Seydel

Eine Runde weiter haben es die Oettinger Rockets geschafft: Nach einem sehr guten Spiel setzten sich die Raketen mit 95:70 gegen die Crailsheim Merlins durch. Insgesamt gewannen sie die Play-Off-Serie mit 3:1 Siegen. Im Halbfinale der 2. Basketball-Bundesliga ProA können die Rockets auf Chemnitz oder Trier treffen.

„Das war das geilste Spiel, das ich in der Messehalle gesehen haben“, war von einem Fan beim Verlassen der Erfurter Messe zu hören. Immerhin holten die Raketen 95 Punkte, so viele wie bisher nur einmal in dieser Saison. Zudem war es mit 25 Punkten Differenz ohne Zweifel der höchste Play-Off-Erfolg und außerdem ging es auch um etwas — das Erreichen des Halbfinales.

Mit der Schulnote „2-“ bewertete Head Coach Ivan Pavic den bärenstarken Auftritt seiner Jungs. „Er wäre auch ein schlechter Trainer, wenn er bei seiner Mannschaft kein Verbesserungspotenzial sehen würde“, erklärt Wolfgang Heyder, Leiter Sport und Geschäftsentwicklung bei den Raketen. Für ihn war es „mit Abstand die beste Verteidigungsleistung. Der Gegner schien dann richtig entmutigt. Sie mussten sich alle Körbe sehr hart erkämpfen.“

Schon im ersten Viertel kamen die Gäste aus Crailsheim auf nicht mehr als 15 Punkte. Die Oettinger Rockets legten hingegen los wie die Feuerwehr. Sie spielten schnell, sicher und attraktiv nach vorn. So gelangen ihnen ihrerseits 27 Punkte.

Ganz wichtig war dieser furiose Beginn für die Fans, die fortan erneut zum emotionalen sechsten Mann wurden. Der Respekt gilt aber nicht nur den eigenen Unterstützern, sondern auch denen der Merlins. Zum ersten Mal in dieser Saison war der Gäste-Block mit rund 250 Plätzen komplett gefüllt. Dank des Spielverlaufs konnten die Anhänger aus Baden-Württemberg nicht zur Höchstform auflaufen.

Einzig Mitte des zweiten Viertels, das die Merlins mit 22:17 gewannen, hatten sie positiven Grund zur Aufregung. Die Gäste konnten den großen Vorsprung der Rockets in drei Situationen auf zwei Punkte verkürzen. Mehr war aber nicht drin. „Wir lagen heute das ganze Spiel zurück und haben Wege gesucht, die Lawine aufzuhalten. Ausschlaggebend und für mich nicht zu erklären war unsere Defensivleistung. Unser Erfolg, besonders in der starken Rückrunde, resultierte daraus, dass wir uns zu einem der defensivstärksten Teams der Liga entwickelt hatten“, meinte Tuomas Iisalo als Head Coach der Crailsheim Merlins.

Iisalo und seine Jungs haben im Jahr 2017 vor den Play-Offs gegen die Oettinger Rockets nur ein einziges Spiel verloren. So geschehen am 1. Februar gegen die Rheinstars Köln (63:71). Demgegenüber stehen satte 13 Siege. Daher sprach der finnische Trainer gleich zweimal von einer Enttäuschung bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Zum einen natürlich das Spiel betreffend, zum anderen weil sich die Crailsheim Merlins als Bundesliga-Absteiger auch gern zurück im Basketball-Oberhaus gesehen hätten.

Die zweite Halbzeit startete mit einem Unentschieden im dritten Viertel (17:17). Gegen Ende gaben die Spieler ihren Rockets-Fans noch einmal allerbesten Grund zum Feiern. Das Schlussviertel gewannen die Hausherren sehr beeindruckend mit 34:16.

Die einzige und höchste Führung der Gäste war beim Stand von 0:1 nach Freiwürfen von Kevin Tiggs. Das spricht Bände über den Auftritt des Tabellenzweiten – und im Umkehrschluss auch über den Siebten, die Oettinger Rockets.

Die meisten Punkte im Spiel (19) holte sich Robert Oehle mit sehr guten 78 Prozent Trefferquote aus dem Feld. „Aber ich freue mich auch sehr für Max DiLeo, der dann vier Dreier einstreuen konnte“, so Wolfgang Heyder. Insgesamt kam Defensiv-Spezialist DiLeo auf stolze 18 Punkte. Dazu hatte Darrel Mitchell mit überragenden Pässen im Spielaufbau die Fäden in der Hand. Glückwunsch zum sogenannten Double-Double mit 14 Punkten und 10 Assists. Das kleine Kunststück gelang auch Dane Watts mit 12 Punkten und 10 Rebounds. Noch etwas für Basketball-Kenner: Die Raketen hatten einen gesamten Effektivitäts-Wert von 116!

DiLeo, Mitchell und Co. stehen damit nach einem 3:1-Erfolg in der Summe verdient im Halbfinale der Play-Offs. Am kommenden Montag entscheidet sich in Spiel 5 der Serie zwischen Chemnitz und Trier der Halbfinal-Gegner der Raketen. Auf der anderen Seite des Turnierbaums spielen Heidelberg und Kirchheim den nächsten Gegner vom MBC aus Weißenfels aus. Der Mitteldeutsche Basketball Club konnte sich in der ersten Runde mit 3:0 gegen Köln durchsetzen. Daher hatten einige Wölfe-Fans Zeit, zum Spiel 4 in die Messe Erfurt zu fahren und sich den Achtungs-Erfolg der Raketen anzusehen. Natürlich hielten es die Weißenfelser Wölfe mit dem anderen Ost-Team. „Diese orangenen T-Shirts der MBC-Fans konnte man in all dem Blau gut erkennen. Das ist uns natürlich auch aufgefallen“, sagte Ivan Pavic, der sich im gleichen Atemzug für das Interesse und die Unterstützung aus Weißenfels bedankte.

Wie und wann es Ende nächster Woche in den Play-Offs mit dem Halbfinale für die Oettinger Rockets weitergeht, ist wegen Komplikationen in den Terminplänen von Liga und Messe noch nicht 100-prozentig sicher. Eine Entscheidung soll am Montag fallen. Wolfgang Heyder versprach: „Wir werden natürlich sobald wie möglich darüber informieren.“

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