Oettinger Rockets haben nun gute Karten, die zweite Runde zu erreichen

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Janek Schmidkunz im Duell mit Konrad Christoph Wysocki. Foto: Karim El Boujdaini

Es war spannend, eng und richtig laut: am vergangenen Sonntag gewannen die Oettinger Rockets mit 80:78 in der Messe Erfurt gegen die Crailsheim Merlins. Damit konnten die Raketen auch das zweite Play-Off- Spiel für sich entscheiden und machen mit 2:0 weiterhin Druck auf die Zweitplatzierten.

Für die rund 70 mitgereisten Anhänger der Crailsheim Merlins waren nach der Schlusssirene offensichtlich drei Herren für den Spielausgang mitverantwortlich. Ein Fan mit Megafon versuchte auf das Spielfeld zu gelangen, wurde daran aber gehindert. Er hätte den Schiedsrichtern wohl gern seine Sicht der Dinge erklärt. Im Mittelpunkt der Kritik: 12 gepfiffene Freiwürfe für die Merlins, 45 für die Rockets.

„Diese Statistik habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen“, erklärte der Merlins-Coach Tuomas Iisalo sein Unverständnis, ohne auf die Schiedsrichterleistung einzugehen. Für Ivan Pavic als Head Coach der Rockets ist das ganz normal. Auch Wolfgang Heyder, Leiter Sport und Geschäftsentwicklung, erkannte daran nichts Ungewöhnliches: „Man kann ja immer über eins, zwei Fouls diskutieren, aber im Großen und Ganzen geht das in Ordnung.“ Pavic erklärt: „Wir haben den Korb gut attackiert und waren nur mit Fouls zu stoppen.“ Außerdem relativieren sich die 45 Freiwürfe, weil die Raketen nur 27 verwandeln konnten. Crailsheim traf acht von zwölf.

„In den ersten rund 13 Minuten haben wir wirklich gut gespielt“, beschrieb Wolfgang Heyder den Beginn. „Dann spielten wir aber bis sechs Minuten vor Schluss nicht ausreichend. Die haben wir dann perfekt verteidigt und so haben wir auch vorn wieder einen besseren Rhythmus bekommen.“

So kam es, dass die Raketen zwischenzeitlich mit 16 Punkten hinten lagen. Schon zur Halbzeit war es ein Unterschied von zehn Punkten (42:52). Pavic: „In der ersten Hälfte haben wir eigentlich das gemacht, was wir machen wollten, nur dass wir auch 18 Fast-Break-Punkte bekommen haben.“

Auch Tuomas Iisalo ist mit seinen Jungs zufrieden: „Wir haben ein anderes Gesicht als im vergangenen Spiel gezeigt und so Basketball gespielt, wie wir Basketball spielen wollen.“ Aus seiner Sicht ist solch eine Niederlage natürlich mehr als ärgerlich. Trotz der hohen Führung habe sein Team nicht die Konzentration verloren: „Ich bin mir sicher, dass sich meine Spieler zu keinem Zeitpunkt zu sicher gefühlt haben.“

Bester Werfer seines Teams wurde Michael Jost mit 14 Punkten. Auf Seiten der Rockets konnte erneut David Hicks die meisten Punkte sammeln (17) und ebenfalls erneut verpasste Robert Oehle sein Double-Double um einen Punkt (9 Punkte, 12 Rebounds.)

Für Pavic steht der Grund des Sieges fest: „Es gab ein paar Schlüsselmomente und deutliche Zeichen der Mannschaft, das Spiel noch gewinnen zu wollen. Und das haben die Fans aufgenommen und sind extrem, wirklich extrem laut geworden. dafür möchte ich mich noch im Namen der Mannschaft bedanken.“ Nach der zweiten Halbzeit, die für sich gerechnet 48:26 ausging, steigt nun der Druck auf die Merlins immens.

Einen Sieg brauchen die Oettinger Rockets noch, um die nächste Runde – das Halbfinale – zu erreichen. Dann ist auch das für kommendes Jahr ausgerufene Ziel namens Aufstieg drin. Doch daran wollen Head Coach Ivan Pavic und sein Team noch längst nicht denken. Sie gehen ein Spiel nach dem anderen an und das völlig zu recht. Haben sie doch noch nichts geschafft. Deshalb bleibt nach jedem Heimsieg das bekannte Feier-Ritual, die „Humba“, aus. „Das hat die Mannschaft entschieden. Eine ‚Humba‘ wird es erst wieder geben, wenn wirklich etwas erreicht haben“, so Ivan Pavic.

Da hat der Head-Coach Recht. Bisher gibt es mit einem siebten Rang in der regulären Saison nichts zu feiern und der Sieg über Crailsheim in der Serie ist auch nicht in trockenen Tüchern. Jedoch konnten die Rockets mit dem zweiten gewonnenen Spiel mächtig Druck auf den eigentlichen Favoriten aufbauen. Die nächste Partie findet am kommenden Mittwoch um 19.30 Uhr in Crailsheim statt.

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