Art des Monats: „Kein Bett im Kornfeld…“ – der Feldhamster

0
931

Berlin (red/BUND, 27. Juni). Die biologische Vielfalt befände sich in einer tiefen Krise. Viele Arten weltweit seien vom Aussterben bedroht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stellt deshalb in seiner Serie „Art des Monats“ im Juni den Feldhamster vor: einen kleinen Nager mit großen Problemen.

Der Feldhamster sei eine der am stärksten gefährdeten Säugetierarten Deutschlands und seit Kurzem selbst weltweit bedroht. Noch bis in die 1980er-Jahre als weitverbreiteter Getreideschädling in der Landwirtschaft bekämpft, steht er heute kurz vor dem Aussterben und ist nur noch in wenigen Gebieten seines ursprünglichen Lebensraumes zu finden – meist nur noch in winzigen, voneinander getrennten Populationen.

In Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nordbayern, Hessen, Südniedersachen, im nordöstlichen Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz lässt sich das seltene, nachtaktive Tier mit viel Glück noch beobachten. Gemäß der EU-Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ist er eine streng zu schützende Art von gemeinschaftlichem Interesse.

BUND-Naturschutzexperte Magnus Wessel: „Der Feldhamster leidet unter der intensivierten Landwirtschaft und der Zerstörung seiner Lebensräume durch Straßen, Häuser und Industrieanlagen. Bevor der vermeintlich Altbekannte für immer aus unserer Kulturlandschaft verschwindet, gilt: Mit gezielten Artenhilfsprogrammen, einer engagierten Agrarwende und bundesweiten Artenhilfsprogrammen zur Wiederherstellung der Lebensräume lässt sich viel auch für diesen Naturschatz tun. Deutschland kann so zeigen, dass ihm nicht nur der Orang-Utan im Dschungel, sondern auch die eigenen Kleinode in der Heimat am Herzen liegen.“

„Oscar am Freitag“-TV hatte bereits 2018 über das deutschlandweite Schutzprojekt „FeldHamsterland“ berichtet, an dem sich auch der Landschaftsschutzverband Mittelthüringen beteiligt.
Das Video

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT