Gothas erster Kindergartenbau droht, „unendliche Geschichte“ zu werden

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Gotha (red/tri/ra). Gothas erster Kindergarten-Neubau in der Werner-Sylten-Straße nach der Wende scheint eine unendliche Geschichte zu werden:

2018 hatte der Stadtrat grünes Licht für den Bau gegeben. Möglich wurde dies, weil von den rund 5 Mio. Euro Kosten für Bau und Ausstattung gut 1,8 Mio. Euro aus dem Bundesinvestitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ kamen.

Der Grundstein wurde im September 2019 gelegt. Ab 1. August 2021 sollten für Kinder unter 3 Jahren 40 und für Kinder über 3 Jahren 80 Betreuungsplätze zur Verfügung stehen.
Um auch der Nachfrage nach heilpädagogischen Betreuungsplätzen besser gerecht zu werden, sollten 12 der 120 Plätze für Kinder mit besonderen Bedarfen vorgehalten werden.

So war der Plan: Doch noch während der Bauarbeiten seien dem städtischen Bauamt Mängel aufgefallen. Wäre deshalb schon zuvor das Verhältnis zum Planungsbüro angespannt gewesen, hätte sich dies weiter verschlechtert, als es zu einem ersten, kleineren Wasserschaden 2020 kam, wie sich Bürgermeister Ulf Zillmann erinnerte.

Im Februar 2021 sei dann der Bau abnahmereif gewesen, so der 1. Beigeordnete. Doch es platzte ein Wasserschlauch im Gebäude und übers Wochenende und an drei Tagen floss das Wasser.

Nach Monaten des Trocknens stellten sich laut Zillmann weitere Schäden ein: Die Fußböden zeigten Risse. Auf der Suche nach deren Ursache habe man weiteren Pfusch entdeckt. Der Estrich war nicht schwimmend auf der Fußbodenheizung verlegt worden.

Die Klage der Stadt auf Schadensersatz sei aktuell am Landgericht in Erfurt anhängig. Nun warte man auf den Gutachter des Gerichts. Alles in allem summiere sich der Schaden auf mehr als 1 Mio. Euro, so der Bau-Bürgermeister. Das Ende des Rechtsstreits ist offen, wie auch noch lange nicht in Sicht.

Grundsteinlegung für den Bau war übrigens an einem Freitag, dem 13.
Ebenfalls ein Freitag, der 13. war jener im März 2021, aus dem sich quasi der Totalschaden entwickelte…

„Oscar am Freitag“-TV war heute – auch an einem 13., allerdings einem Dienstag – vor Ort und hat einen fast 30 Minuten langes Video gedreht, das ausführlich die Geschichte aus Sicht der Stadtverwaltung aufzeigt:

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