Arbeitslosenzahlen steigen zum Jahresanfang saisonbedingt an

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„Die Arbeitslosigkeit ist im Januar wie erwartet angestiegen. Einerseits spüren wir, dass sich verstärkt Menschen aus den witterungsabhängigen Bereichen arbeitslos meldeten, andererseits sind zum Jahresende auch viele befristete Beschäftigungsverhältnisse ausgelaufen“, sagt Birgit Becker, Leiterin der Agentur für Arbeit Jena.

Arbeitsmarktgeschehen im Überblick

Im Januar stieg die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen zum Vormonat auf 13.432 Personen (+1.681 Personen; +14,3 Prozent). Dennoch sind weniger Menschen arbeitslos, als vor einem Jahr (-117 Personen; -0,9 Prozent).
Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 8,4 Prozent und blieb mit 0,1 Prozent-punkt unter dem Vorjahresniveau. Der Thüringer Landesdurchschnitt liegt bei 8,9 Prozent.

In jedem Monat gibt es Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen neu oder wieder von Arbeitslosigkeit betroffen sind, andererseits werden aber auch neue Stellen geschaffen und Arbeitslose wieder eingestellt und spiegelt dadurch die Arbeitsmarktdynamik wider. 3.869 Personen meldeten sich im vergangenen Monat neu oder wieder arbeitslos, rund 58 Prozent mehr als im vergangenen Monat.
Davon kamen 2.447 Personen direkt aus einer Erwerbstätigkeit, hier ver-stärkt aus dem Baugewerbe (22 Prozent), der Zeitarbeit (14,7 Prozent) und dem Verarbeitenden Gewerbe (10,8 Prozent).
2.183 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen rund 760 eine Erwerbstätigkeit auf.

Arbeitskräftenachfrage

620 Stellen meldeten öffentliche und private Unternehmen der Agentur für Arbeit Jena (ohne optierende Kommune), das sind 107 weniger als im
Dezember, aber 152 Stellen mehr als vor einem Jahr.

Bei etwa 96 Prozent der neu gemeldeten Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse.

41 Prozent der gemeldeten Stellen sind Arbeitsplätze im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. Arbeitsplatzangebote in größerem Umfang kamen aus folgenden Bereichen: Gesundheits- und Sozialwesen (14 Prozent), Verarbeitendes Gewerbe (8 Prozent) und dem Handel (6 Prozent).

Unterbeschäftigung

Im Agenturbezirk Jena sind aktuell 13.432 Arbeitslose gemeldet. Darüber hinaus gibt es Menschen, die ohne arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und gesetzliche Sonderregelungen unmittelbar arbeitslos wären. Die Unterbeschäftigung vermittelt einen transparenten Eindruck über die Zahl dieser Menschen. Rechnet man diese Personen, die ansonsten arbeitslos wären, zu den Arbeitslosen hinzu, belief sich im Januar 2014 die Unterbeschäftigung auf 16.567 Menschen (Vormonat 15.131). Die Unterbeschäftigungs-quote liegt für den Agenturbezirk Jena bei 10,2 Prozent.

Rechtskreis SGB II
Im vergangenen Monat fiel die Bilanz der Jobcenter im Vergleich zum Vorjahr günstiger aus. So wurden in den Jobcentern insgesamt 13.368 Bedarfsgemeinschaften gezählt, 519 weniger als vor einem Jahr.
Die Zahl der Arbeitslosengeld II Empfänger lag mit 16.498 Personen in allen Jobcentern unter dem Vorjahresniveau (-829 Personen).
Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter Saale-Holzland-Kreis, Jobcenter Saalfeld-Rudolstadt und jenarbeit) werden 61 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Nach Regionen und Rechtskreisen
Stadt Jena:
Im Januar waren in der Stadt Jena 4.030 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 323 Personen (8,7 Prozent) mehr als im Dezember und 133 Person (3,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,4 Prozent (Vormonat 6,8 Prozent, Vorjahr 7,3 Prozent).
253 Arbeitslose sind jünger als 25 Jahren, das sind rund 2 Prozent weniger als vor einem Jahr.
826 Arbeitslose sind 55 Jahre und älter, das ist ein Anstieg von 70 Personen oder 9,3 Prozent zum Vorjahr.
Rund 34 Prozent aller Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos.

1.056 Personen meldeten sich im vergangenen Monat neu oder wieder arbeitslos, rund 54 Prozent davon aus Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten 727 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen rund 38 Prozent eine Erwerbstätigkeit auf.

Im Rechtskreis SGB III wurden im Berichtsmonat 1.426 Arbeitslose gezählt, 223 oder 18,5 Prozent mehr als im Vormonat. Damit liegt die Arbeitslosigkeit auf Vorjahresniveau.  Im Rechtskreis SGB II waren im Januar 2.604 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 100 Personen (4 Prozent) mehr als vier Wochen zuvor. Der Vorjahreswert wurde um 138 Personen oder 5,6 Prozent überschritten.

Jenaer Unternehmen und Einrichtungen meldeten der Agentur für Arbeit (ohne optierende Kommune) 380 Stellen zur Besetzung, 21 Stellen (rund 5 Prozent) weniger als im Dezember, aber 146 Stellen (62 Prozent) mehr als im Januar 2013.
Bei 367 Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen.

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Im Januar waren im Landkreis 5.548 Menschen arbeitslos, 837 mehr als im Dezember (+17,8 Prozent) aber 140 weniger als vor einem Jahr (-2,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 9,3 Prozent
(Vorjahr 9,5 Prozent).

7 Prozent (389 Personen) aller Arbeitslosen sind jünger als 25 Jahre, im Vorjahr waren es noch 460 Jugendliche. 28 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind 55 Jahre und älter. Rund 30 Prozent aller Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos.

1.728 Personen meldeten sich im vergangenen Monat neu oder wieder arbeitslos, rund 68 Prozent davon aus Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten 891 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen rund 32 Prozent eine Erwerbstätigkeit auf.

Im Rechtskreis SGB III wurden im Berichtsmonat 2.189 Arbeitslose gezählt, 625 oder 40 Prozent mehr als im Vormonat aber 217 Personen (9 Prozent) weniger als im Vorjahr.
Im Rechtskreis SGB II waren im Januar 3.359 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 212 Personen (6,7 Prozent) mehr als vier Wochen zuvor. Der Vorjahreswert wurde um 77 Personen oder 2,3 Prozent überschritten.

Im Januar meldeten regionalen Unternehmen und Einrichtungen der Agentur für Arbeit 123 Stellen zur Besetzung, 76 Stellen (rund 38 Prozent) weniger als im Dezember, aber genauso viele Stellen wie im Januar 2013.
Bei 114 Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen.

Saale-Holzland-Kreis

Im Januar waren im Landkreis 3.854 Menschen arbeitslos, 521 Personen (15,6 Prozent) mehr als im Dezember aber 110 Personen (2,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,3 Prozent, vor ei-nem Jahr lag sie bei 8,5 Prozent.

6,4 Prozent (246 Personen) aller Arbeitslosen sind jünger als 25 Jahre, im Vorjahr waren es 254 Jugendliche. 26 Prozent aller Arbeitslosen sind 55 Jahre und älter.
Rund 31 Prozent aller Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos.

1.085 Personen meldeten sich im vergangenen Monat neu oder wieder arbeitslos, davon 65 Prozent direkt aus Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten 565 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen rund 35 Prozent eine Erwerbstätigkeit auf.

Im Rechtskreis SGB III wurden im Berichtsmonat 1.627 Arbeitslose gezählt, 413 Personen (34 Prozent) mehr als im Vormonat aber 151 Personen
(8,5 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Im Rechtskreis SGB II waren im Januar 2.227 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 108 Arbeitslose oder 5,1 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Der Vorjahreswert wurde um 41 Personen oder 1,9 Prozent über-schritten.

Von regionalen Unternehmen und Einrichtungen wurden der Agentur für Arbeit im Berichtsmonat 117 Stellenofferten zur Besetzung unterbreitet, rund 8 Prozent weniger als im Dezember. Zum Vorjahr ergab sich ein geringer Anstieg von 5 Stellen, 4,5 Prozent. Bei 112 Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen.