Auch aus schwächeren Jugendlichen gute Fachkräfte entwickeln

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Die Agentur für Arbeit bietet Unternehmen und Jugendlichen mit ungünstigeren Startbedingungen Unterstützung. „Es ist wichtig, gerade in Zeiten in denen weniger Jugendliche auf den Ausbildungsmarkt strömen und gleichzeitig der Fachkräftebedarf zunimmt, schwächeren Jugendlichen eine Chance auf eine Ausbildung zu geben und sie aktiv zu unterstützen. Der Internationale Tag der Jugend ist eine gute Gelegenheit noch einmal dafür zu werben“, sagt Klaus Meyer, Mitglied der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt.

Förderung von Azubis durch ausbildungsbegleitende Hilfen (abH)
Unternehmen, die sich entscheiden, einen jungen Menschen, z.B. mit schlechteren Noten, auszubilden, können durch ausbildungsbegleitende Hilfen unterstützt werden. „Das Ziel ist, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. Doch wir empfehlen Unternehmen schon bei der Einstellung von Jugendlichen darüber nachzudenken, dass durch diese Nachhilfe Azubis Defizite ausgleichen können. Denn wichtiger als der Notendurchschnitt auf dem Schulzeugnis ist das Interesse am Beruf. Und bei einigen Jugendlichen platzt der Knoten erst später“, sagt Meyer. Mit abH arbeiten die Azubis Lücken in der Fachtheorie oder -praxis individuell auf und bekommen Unterstützung bei der Wahl der richtigen Lerntechnik. Der Unterricht findet nach Absprache mit dem Auszubildenden und dem Ausbildungsbetrieb statt, im Regelfall drei bis acht Stunden pro Woche beim Bildungsträger außerhalb der Arbeitszeit. Die Teilnahme ist für Betrieb und Auszubildende kostenfrei, da die Finanzierung über die Arbeitsagentur erfolgt.

Langzeiterprobung durch die Einstiegsqualifizierung (EQ)
Die Einstiegsqualifizierung ist eine Art Langzeitpraktikum für benachteiligte Jugendliche. „Sie ist eine gute Möglichkeit, wenn nicht ganz so nahtlose Übergänge von der Schule in die Ausbildung realisierbar sind oder wenn z.B. schon eine Ausbildung abgebrochen wurde. Die Unternehmen und Jugendlichen lernen sich über mehrere Monate kennen. Nach unserer Erfahrung wird der Großteil der Langzeitpraktikanten vom Unternehmen in eine Ausbildung übernommen“, sagt Meyer. Das Praktikum dauert zwischen sechs und zwölf Monate und findet im Unternehmen statt. Die Vergütung wird zwischen dem Betrieb und dem Jugendlichen vereinbart. Der Praktikant ist sozialversichert. Die Agentur für Arbeit erstattet dem Arbeitgeber auf Antrag einen monatlichen Zuschuss von bis zu 216 Euro zur Praktikumsvergütung und 108 Euro als pauschalierten Gesamtsozialversicherungsbeitrag.

Die Antragstellung erfolgt beim Berufsberater unter 01801 555 111* oder beim persönlichen Ansprechpartner des Arbeitgebers unter 01801 66 44 66*.
* Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise max. 42 ct/min.