Ausstellung des amerikanischen Künstlers Peter Halley vom 10. Mai bis 27. Juli 2014 in Jena

0
1142

Nach der großen Ausstellung mit Werken von Frank Stella werden nun unter der Federführung der Friedrich-Schiller-Universität Jena vom 10. Mai bis 27. Juli 2014 Werke eines weiteren, berühmten amerikanischen Künstlers im Alten Straßenbahndepot in Jena (Dornburger Str. 17) gezeigt: Peter Halley präsentiert eine repräsentative Auswahl aus seiner Serie „Prisons“.

Der gebürtige New Yorker Peter Halley und Frank Stella könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein. Stellas heutige Bilder und Skulpturen sprühen von exaltierter Bewegung, rasanter Schnelligkeit und Dynamik. Halleys Bilder hingegen folgen einer streng geometrischen Bildsprache. Der Künstler arbeitet seit Jahrzehnten mit einem immer gleichen geometrischen Grundmuster mit vertikalen und horizontalen Gitterstrukturen und er nennt diese Arbeiten „Prisons“ (Gefängnisse).

Warum Halley seit 30 Jahren über 200 solcher „Gefängnisse“ gemalt hat, liegt in seiner Kunstauffassung begründet. Halley stellt soziale Wirklichkeit dar und ist davon überzeugt, dass Geometrie die Welt beherrscht. Die Gefängnisse sind Visualisierungen dieser urbanen Strukturen, welche die Allgegenwart geometrischer Strukturen in der Gesellschaft des 20. Jahrhunderts sichtbar machen sollen. Doch statt düsterer Gefängnisorte schafft Halley eine faszinierende Farbigkeit der Bilder. Er verwendet oft fluoreszierende Industriefarben, wie sie auch für Warnzeichen und Werbeplakate genutzt werden. Virtuos arbeitet er mit wechselnden Farbkonstellationen an eben dem immer gleichen kompositorischen Grundmuster.

Halley hat die mehr als 30 Werke für die Jenaer Schau selber ausgesucht. Sie stammen von Sammlern und Galerien aus ganz Europa. Noch nie wurden in Europa so viele Bilder aus dieser Werkgruppe an einem Ort zusammengeführt. „Er freut sich darauf, dass er sich beschränken kann“, weiß Prof. Dr. Martin S. Fischer von der Friedrich-Schiller-Universität. Denn die Universität ermöglicht eine Schau, die Galeristen sonst nicht wollen. Der Zoologe und Ausstellungsmacher Fischer kuratiert diese Ausstellung mit seiner Frau Dr. Barbara Happe. Gemeinsam geben sie mit Prof. Dr. Steffen Siegel auch den Katalog heraus, der zur Ausstellung erscheint. Er enthält zum einen die wichtigsten, von Halley selber ausgewählten Seiten aus seinen Schriften. Zum anderen wird die kraftvolle Ausstrahlung seiner Bilder durch einen aufwendigen Druck gezeigt. Doch die raumgreifende Farbigkeit und die durch eine besondere Maltechnik erreichte dreidimensionale Wirkung kommen am eindrucksvollsten in der Ausstellung zur Geltung – wovon sich die Besucher bis zum 27. Juli in Jena überzeugen können.

Wer durch den Besuch der Jenaer Ausstellung Gefallen an den Werken Peter Halleys gefunden hat, erhält ab Mai in München einen erweiterten Einblick in die Werke des Künstlers. Die Galerie Thomas Modern in München (Türkenstraße 16) präsentiert vom 23. Mai bis 19. Juli 2014 (Vernissage am 22. Mai, 19 Uhr) die neuesten Arbeiten Peter Halleys direkt aus seinem Studio in New York. Hier öffnet er die gewohnt geschlossene Bildstruktur und verzichtet weitgehend auf die kompakte, symmetrische Anordnung. In den neuesten Arbeiten lässt Halley die ‚Prisons‘ innerhalb eines Bildes auf neue, spielerische Weise miteinander korrespondieren, wie die Werke in München zeigen werden.

Zur Vernissage in Jena am 9. Mai um 18 Uhr ist die Öffentlichkeit eingeladen. Peter Halley wird ebenso anwesend sein wie Frank Stella, der eine kurze Einführung hält.

Die Ausstellung der Friedrich-Schiller-Universität wird gefördert von Jenoptik AG, Sparkasse Jena-Saale-Holzland, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Jenawohnen und der Bürgerstiftung Jena. Die Nahverkehrsbetriebe (JeNah) stellen in großzügiger Weise das Straßenbahndepot für die Ausstellung zur Verfügung. Kooperationspartner sind die Städtischen Museen Jena und die Galerie Thomas Modern aus München.