Initiative „AusBildung wird was“

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Ausbildung auch für junge Erwachsene

Die Agentur für Arbeit Gotha und die Jobcenter im Landkreis Gotha und Unstrut-Hainich-Kreis rücken zu Beginn des neuen Schuljahres berufliche Chancen für junge Erwachsene ohne Berufsabschluss in den Blickpunkt. Da die Zahl der Schulabgänger deutlich gesunken ist, die Wirtschaft Nachwuchs sucht und zukünftig vor allem gut qualifizierte Fachkräfte benötigt werden, haben die Agenturen für Arbeit bundesweit die Initiative AusBildung wird was – Spätstarter gesucht initiiert.

Ziel ist es, die guten Ausbildungsmarktchancen für junge Erwachsene ohne Berufsabschluss zu nutzen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, eine Ausbildung zu absolvieren. Damit wird gleichzeitig dem wachsenden Nachwuchskräftebedarf der Unternehmen Rechnung getragen. „In der Agentur für Arbeit Gotha setzen wir verstärkt auf die Ausbildung junger Erwachsener. Viele konnten vor einigen Jahren aufgrund des Lehrstellenmangels nicht ihre Wunschausbildung beginnen oder haben abgebrochen. Heute arbeiten etliche als Helfer oder sind arbeitslos. Ihnen wollen wir in Zeiten der besseren Ausbildungsmarktsituation eine neue Chance geben“, sagt Ina Benad, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha.

Junge Erwachsene ohne Berufsabschluss haben ein deutlich höheres Risiko arbeitslos zu werden und zu bleiben bzw. nur kurzzeitig beschäftigt zu sein. So hatten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2011 deutschlandweit 16 Prozent der jüngeren Menschen im Alter von 25 bis unter 35 Jahren keinen Berufsabschluss und waren nicht in Ausbildung. Bei den Arbeitslosen ist der Anteil deutlich höher. Im Juli 2013 waren im Agenturbezirk Gotha 833 junge Menschen im Alter von 25 bis 35 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung arbeitslos. Damit liegt der Anteil der Ungelernten an allen jüngeren Arbeitslosen bei 33 Prozent.

Auch die Chance, eine Beschäftigung oder Ausbildung auf dem 1. Arbeitsmarkt zu finden, liegt, bezogen auf den Arbeitslosenbestand nach Qualifikation in Thüringen, bei 11,8 Prozent mit Berufsausbildung. Dem gegenüber liegt die Chance für Bewerber/innen ohne Berufsausbildung bei 5,1 Prozent.

Im Rahmen der bundesweiten Initiative führen die Arbeitsvermittler Gespräche mit betroffenen jungen Erwachsenen und werben bei Unternehmen für die Bereitschaft, auch älteren Azubis eine Chance zu geben. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten: junge Erwachsene können eine Ausbildung im Unternehmen absolvieren oder sie machen eine betriebliche Einzelumschulung. „Wir möchten die jungen Menschen dazu motivieren, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern und einen Berufsabschluss zu erwerben. Denn auch für Erwachsene mit Mitte Zwanzig oder Dreißig ist eine Ausbildung noch sinnvoll. Fachkräfte verdienen im Berufsleben mehr, müssen seltener den Arbeitgeber wechseln und sind seltener arbeitslos“, sagt Ina Benad.