Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Gotha: Schließung von Bahnhaltepunkten muss verhindert werden

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Der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Gotha kritisiert massiv die im neuen Thüringer Nahverkehrsplan geplante Stilllegung von 36 vergleichsweise wenig genutzten Bahnhaltepunkten in Thüringen. Davon ist auch der Kreis Gotha betroffen, wo die Haltepunkte in Bufleben und Ballstädt in Frage gestellt werden .

Kreistagsmitglied Steffen Fuchs erklärt dazu: „Gerade im ländlichen Raum stellt eine optimale Verkehrsanbindung einen erheblichen Standortvorteil dar. Dazu gehört ganz selbstverständlich eine attraktive Bahnanbindung, die auch an Haltepunkten festhalten muss, wenn diese nur von relativ wenigen Fahrgästen genutzt werden. Stattdessen droht die Bahnstrecke Gotha-Langensalza perspektivisch weiter an Attraktivität zu verlieren, wurde den diese Strecke nutzenden Bahnkunden doch bereits mit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Jahr und der damit verbundenen erheblichen Verschlechterung der Bahnverbindungen ein Bärendienst erwiesen.

Die von der Landespolitik favorisierte Alternative, wegfallende Bahnhalte durch zusätzliche Busverbindungen zu kompensieren, ist aus unserer Sicht der völlig falsche Weg. Anstatt in Zeiten immer knapper werdender öffentlicher Kassen hier sinnlos zu-sätzliche Gelder aufzuwenden, muss die vorhandene Bahninfrastruktur, einschließlich der vorhandenen Haltepunkte, konsequent bedient werden. Der Fahrgastbeirat, der sich aktuell für den Bereich der „Nordthüringenbahn“ gründet, wird hier zu Beginn seiner Tätigkeit mit einem Fall gravierender Kundenunfreundlichkeit konfrontiert, der gleich sein ganzes Engagement erfordert.“

Ulrich Breßling-Rothe, Kreisvorstandsmitglied aus Ballstädt und häufiger Bahnfahrer, ergänzt: „Der durch den Wegfall der beiden Haltepunkte verbuchte Zeitgewinn – ein weiterer Grund, der laut Nahverkehrsplan angeblich ebenfalls für diese Maßnahme spricht – ist absolut unbedeutend, würde sich die Fahrzeit auf der Bahnstrecke Gotha-Langensalza doch nur äußerst geringfügig verringern. Wenn zwei aufeinander folgende Haltepunkte an einer Bahnstrecke, wie hier vorgeschlagen, aufgegeben werden, zeigt sich jedoch, wie gleichgültig dem Land die Bedürfnisse des Schienennahverkehrs im ländlichen Raum sind.

Denn hier ist nicht nur Ballstädt und Bufleben betroffen, sondern auch für Nachbarorte wie Westhausen, Warza, Pfullendorf oder Hausen verschlechtert sich die Anbindung an den ÖPNV erheblich. Es wird wieder einmal deutlich, dass die von der CDU und ihrem Verkehrsminister Carius immer wieder propagierte Stärkung des ländlichen Raums nichts als leere Worte sind. In der Praxis ist auch eine solche Politik mit dafür verantwortlich, dass Dörfer völlig unnötigerweise weiter an Attraktivität verlieren.“