Veranstaltungen zum Jahrestag 25 Jahre Mauerfall in Erfurt

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Mit zwei Veranstaltungen am 8. und 9. November 2014 soll in Erfurt der Grenzöffnung 1989 gedacht werden, mit der die friedliche Revolution und in deren Folge die politische Wende ihren Verlauf nahm.

„Wende-Kunst“ (08.11.2014, 18 Uhr, Rathausfestsaal)

Am 8. November 2014 wird 18 Uhr im Rathausfestsaal die Veranstaltung „Wende-Kunst. Musik & Poesie & Prosa“ stattfinden. Sie widmet sich Kom-positionen, die unmittelbar mit den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen in der DDR bzw. im sozialistischen Lager korrespondieren, etwa von Reinhard Lippert oder Anatoli Olshanski. Texte, u. a. von Rainer Kunze, Christa Wolf und Stefan Heym, ergänzen dies und lassen die Span-nungen, das Unsagbare, verschlüsselt Sagbare und die Stimmungen jener Zeit spürbar werden. Begleitet wird dies durch eine Bildinszenierung. Die Moderation führt durch wichtige Ereignisse der Widerstandsgeschichte und beleuchtet auch die Rolle der Künste und der Künstler als „Medien der Wende“. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine Gedenkveranstaltung, sondern eine künstlerische Sichtweise.

Durch das Programm führt der Leipziger Schriftsteller und Videokünstler Radjo Monk, der selbst ein viel beachtetes Buch über die Wende geschrie-ben hat (Blende ’89). Bestandteil des Programms sind auch Texte von ihm selbst sowie eine Videocollage von Edith Tar und Radjo Monk. Die musika-lische Interpretation übernehmen Frieder Gauer (Flöte) und Samuel Klemke (Gitarre), wobei Frieder Gauer zugleich als Zeitzeuge und Gesprächspartner in Erscheinung tritt. Er hat auch das Programm konzeptionell entwickelt. Der Abend wird mit einer Positionierung des Oberbürgermeisters Andreas Bausewein eröffnet. Der Eintritt ist kostenfrei.
„Der 9. November“ (09.11.2014, 17 Uhr, Gedenkstätte Andreas-straße)

Am Folgetag, dem geschichtsträchtigen 9. November, findet in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße ab 17 Uhr die Veranstaltung „Der 9. No-vember. Multimediale Collage im Kubus der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße“ statt, die die Stiftung Ettersberg als Trägerin der Gedenk-stätte in Kooperation mit der Landeshauptstadt Erfurt durchführt.

Menschen aus Ost und West erinnern an die Grenzöffnung vor 25 Jahren. Den Eröffnungsvortrag über den 9. November in der deutschen Geschichte hält der renommierte Berliner Schriftsteller Dr. h. c. Friedrich Dieckmann, der u. a. über „Deutsche Daten“ einen Essayband veröffentlicht hat. Er ist Verfasser zahlreicher Essays, Kritiken, Erzählungen und Radio-Features so-wie u. a. Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und der Berliner Akademie der Künste.

Im Verlaufe der Veranstaltung werden Erlebnisberichte von Gästen wie Kurt Morneweg (ehem. Leiter des Funkhauses Thüringen), den Mitarbeitern des Grenzlandmuseums Bad Sachsa Rainer Böhle (ehem. Grenzer West) und Wolfgang Schlicht (ehem. Grenzer Ost) oder dem ehemaligen Tierpfleger beim DDR-Staatszirkus Ray-Michael Hoffmann sowie dem Liedermacher Gerd Krambehr folgen und zum Gespräch anregen. Dabei es soll insbesondere um die Situation an den thüringischen Grenzübergängen gehen. Eingebunden wird zudem ein Zusammenschnitt von Video-Sequenzen zum 9. November 1989, der in Zusammenarbeit mit dem MDR entstand. Der Eintritt ist kostenfrei.