Der Entwicklungsvertrag für die ICE-City in Erfurt ist unter Dach und Fach. Die Stadt Erfurt und die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) unterzeichneten den Vertrag am Freitag im Verkehrsministerium in Erfurt. Vergangene Woche hatte der Stadtrat dem Vertrag zugestimmt.
Im Beisein des Thüringer Bau- und Verkehrsministers Christian Carius unterzeichneten der Geschäftsführer der LEG, Frank Krätzschmar, und der Oberbürgermeister der Stadt Erfurt, Andreas Bausewein und der Beigeordnete Uwe Spangenberg, das Vertragswerk.
Ministerium begleitet Projekt
Das Verkehrsministerium begleitet das Projekt ICE-City, um abzusichern, dass die Entwicklungspotenziale des künftigen ICE-Knotens für die Landeshauptstadt und darüber hinaus für ganz Thüringen erschlossen werden. „Die Sicherung der Flächen für die geplante ICE-City in Erfurt muss jetzt Priorität haben, um die Entwicklungspotenziale des künftigen ICE-Knotens für ganz Thüringen zu erschließen“, sagte Carius. Das Ministerium werde den städtebaulichen Entwicklungsvertrag begleiten und bei der Haushaltsaufstellung 2015/16 Vorkehrungen treffen, um die Stadtentwicklung an der ICE-City unterstützen zu können. Die Bedeutung des künftigen ICE-Knotens in Erfurt erfordere ein ressortübergreifendes Handeln gemeinsam mit den Gebietskörperschaften und der Wirtschaft. Denn das Gebiet der ICE-City besitzt optimale Entwicklungspotenziale.“
Bausewein: Weichen gestellt
„Mit der LEG haben wir einen starken wie zuverlässigen Partner für die Entwicklung und Vermarktung der ICE-City gewonnen“, stellte Oberbürgermeister Andreas Bausewein fest. „Der heute unterzeichnete Vertrag ist ein Generationenvertrag. Mit ihm werden die Weichen nicht nur für die Entwicklung des bedeutungsvollen Areals ICE-City sondern auch für die angrenzenden Gebiete in der Erfurter Oststadt gestellt“, hob Bausewein die langfristige Bedeutung für die Landeshauptstadt Erfurt hervor.
LEG hält Flächenerwerb für vordringlich
LEG-Geschäftsführer Frank Krätzschmar kündigte weitere Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG zum Erwerb der Flächen an. „Dafür bietet uns der Vertrag mit der Stadt Erfurt nun verlässliche Rahmenbedingungen. Die LEG will hier in Zukunft Flächen für bahnaffine Nutzungen, Tagungs- und Hotelkapazitäten, Büros und Parkierungsanlagen schaffen. Die LEG wird für einzelne Vorhaben städtebauliche Wettbewerbe ausschreiben. Davon versprechen wir uns qualitätsvolle Lösungen, die städtebaulich nachhaltig Wirkung entfalten.“
Notwendig ist der Erwerb und die Erschließung einer über 30 Hektar großen brachliegenden Fläche östlich des Hauptbahnhofes von der Bahn. (Ein Teil der Fläche ist in der linken Bildhälfte zwischen dem InterCity-Hotel und dem Schmidtstedter Knoten zu sehen – Foto: Uwe Frost) Vorgesehen sind dort Büros, Hotels und ein Tagungsstandort. Im östlichen Bereich der Entwicklungsfläche möchte die LEG im Quartier „Zughafen“ einen Schwerpunkt für die Kreativwirtschaft und für kulturelle Nutzungen realisieren beziehungsweise vertiefen.
Laut Beschluss des Stadtrates soll eine etwaige Entwicklung des mit 3,5 Hektar erheblich kleineren Areal westlich des Hauptbahnhofes in enger Abstimmung mit Stadt und LEG erfolgen, um sicherzustellen, dass für das gesamte Umfeld des künftigen ICE-Knotens die gewünschte koordinierte städtebauliche Entwicklung erfolgen kann.