André Wesches Filmbesprechung – SOMETHING IN THE WATER

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Meg (Hiftu Quasem) gerät in den Fokus des Raubtiers. SOMETHING IN THE WATER. Bild: Carlos Rodriguez-Studiocanal

Hai End – Eine Filmbesprechung von André Wesche 

Seit Steven Spielberg mit seinem Frühwerk „Der weiße Hai“ den ersten Blockbuster der Filmgeschichte landete, haben die wehrhaften Knorpelfische die Kinosäle nie mehr für längere Zeit verlassen. In den seltensten Fällen nehmen die Genrewerke in einer europäischen Großstadt ihren Anfang. Hier schon.

London, Nacht. Die Freundinnen Meg (Hiftu Quasem) und Kayla (Natalie Mitson) befinden sich auf dem Nachhauseweg, als sie von einer homophoben Truppe angegriffen werden. Meg bezieht eine heftige Tracht Prügel und die Beziehung der jungen Frauen zerbricht an diesem Erlebnis. Ein Jahr später wird die traumatisierte Meg zur Hochzeit ihrer Freundin Lizzie (Lauren Lyle) eingeladen. Die hat sich einen reichen Typen aufgerissen, die Feier findet in einem Luxusressort in der Dominikanischen Republik statt. Nicht nur die gemeinsamen Freundinnen Cam (Nicole Rieko Setsuko) – die Schwester des Bräutigams – und Ruth (Ellouise Shakespeare-Hart) sind mit an Bord. Für Meg kommt es im Tropenparadies auch zu einem Wiedersehen mit Kayla. Vor dem großen Tag zelebrieren die Mädels einen hinreichend feuchten Junggesellinnenabschied. Es folgt die obligatorische Brautentführung, die zu einer entlegenen Insel führt. Anders als zu erwarten, sticht man nicht standesgemäß mit einer Yacht in See, sondern auf einem in die Jahre gekommenen Motorkahn. Während auf Meg und Kayla eine besondere Überraschung der Anderen wartet, hält Mutter Natur für die ganze Truppe einen echten Knüller bereit. Schon bald taucht im flachen Wasser die erste, verräterische Rückenflosse auf.

Wenn Regisseurin Hayley Easton Street fünf ansehnliche Damen den Haien zum Fraß vorwirft, bewahrt sie sich eine angenehme Restrealität. Natürlich werden alle Konventionen des Genres abgehakt, aber die Backstory und die Charakterzeichnung heben das Werk von der üblichen B-Movie-Ware ab. Humor kommt nur ins Spiel, wenn die Damen Gespräche über Darmreinigung führen, die Action ist wohldosiert. Fazit: Bestimmt kein Muss, aber solide Unterhaltung.

Genre: Horror / Survival
Regie: Hayley Easton Street
Darsteller: Hiftu Quasem, Lauren Lyle, Natalie Mitson u. a.
GB 2024, 85 Minuten
Wertung: 3 von 5 Punkten oder 60 %
André Wesche

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