Wer die Anschaffung eines gebrauchten Elektroautos plant, hat derzeit gute Karten. Die Preise für gebrauchte Stromer sind im vergangenen Jahr um knapp 20 Prozent gefallen, das Angebot hat sich erheblich ausgeweitet. “Wir haben einen Käufermarkt. Allerdings heißt es für Käufer genau hinschauen, bevor sie ihre Unterschrift unter den Vertrag setzen“, empfiehlt Michael Tziatzios, Gebrauchtwagen-Experte bei DEKRA.
Beim Kauf eines gebrauchten E-Autos, so Tziatzios, gelten im Prinzip die gleichen Regeln wie bei einem Verbrenner. Zu empfehlen ist neben einer frischen HU-Plakette ein fachmännischer Fahrzeugcheck. Genau ansehen sollte man das Serviceheft, die Werkstattrechnungen sowie die Zahl der Vorbesitzer. Ebenso wichtig sind eine Probefahrt und ein schriftlicher Vertrag mit Angaben zu Laufleistung und Vorschäden.
Einen zentralen Unterschied zum Verbrenner macht die Antriebsbatterie. Sie ist nicht nur das weitaus teuerste Bauteil eines Elektroautos. Von ihrem Zustand hängen auch die weitere Lebensdauer und Reichweite des Fahrzeuges ab. „Um sich vor teuren Überraschungen zu schützen, ist ein präziser Batterietest beim Kauf eines gebrauchten E-Autos unverzichtbar, wie er etwa von unserem Hause angeboten wird“, so der Gebrauchtwagen-Fachmann. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, wie lange die Batterie noch der Herstellergarantie unterliegt und zu welchen Konditionen das Bauteil getauscht wird.
Beim Kauf sind noch weitere Aspekte zu beachten. Das “Battery Electric Vehicle” (BEV) sollte zum Einsatzprofil und Fahrstil von Käuferin oder Käufer passen. Je nachdem, ob es mehr auf der Kurz- oder Langstrecke eingesetzt wird, hat dies Auswirkungen auf die Modellauswahl, insbesondere auf Akku-Größe und Reichweite. Im Alltag spielen auch die Lademöglichkeiten am Wohnort, am Arbeitsplatz und in den wohnortnahen Bereichen eine wichtige Rolle.
Auf dem relativ jungen Markt für gebrauchte Elektrofahrzeuge können noch immer größere Preisunterschiede bei den jeweiligen Modellen im Vergleich zu Verbrennern auftreten. „Um einen fairen Preis zu erzielen, empfiehlt es sich, eine Gebrauchtwagen-Bewertung eines neutralen Experten in Anspruch zu nehmen“, empfiehlt Tziatzios. (DEKRA Info)