Auf eigenen Füßen stehen

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Programm zur Förderung der Drittmittelfähigkeit für Nachwuchswissenschaftler, Friedrich-Schiller-Universität Jena, obere Reihe von links: Prof. Heinzel, Dr. Jan Goldenstein, Dr. Nicolas Koranyi, Dr.Jannes Münchow, Dr. Enrico Paust untere Reihe von links: Dr.Katja Brenk-Franz, Dr. Stefanie Hechler, Dr. Simona Pace, aufgenommen in Jena am 07.09.2017. Foto: Anne Günther/FSU

Jena (FSU/US) Studien-Abschlussarbeit, Dissertation, irgendwann das eigene Forschungsprojekt: Das sind die klassischen Stationen auf dem Weg in die wissenschaftliche Selbstständigkeit. Neben innovativen Ideen und Sachverstand brauchen Nachwuchswissenschaftler aber auch die notwendige finanzielle Basis. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena unterstützt, im Rahmen des „Programms zur Förderung der Drittmittelfähigkeit“, daher ihre exzellenten Forschertalente. Das Ziel dieses Programms ist es einen eigenen Forschungsantrag zur Einwerbung von Drittmitteln stellen zu können. Dafür wird jedes Jahr herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern eine Anschubfinanzierung gewährt, um ihnen so Freiräume für die Entwicklung eigener Forschungsvorhaben zu schaffen.

In der diesjährigen Programmrunde werden acht Projekte finanziert, für die die Universität insgesamt gut 85.000 Euro bereitstellt. Aus insgesamt 14 Bewerbungen wurden die Preisträger auf der Basis unabhängiger Gutachten ausgewählt. Prof. Dr. Thorsten Heinzel, der Vize-Präsident für Forschung der Jenaer Universität, hat die Förderbescheide persönlich an die Nachwuchswissenschaftler überreicht.

Frau Dr. Simona Pace forscht am Lehrstuhl für Pharmazeutische und Medizinische Chemie über den gar nicht so „kleinen Unterschied“ zwischen Männern und Frauen hinsichtlich Häufigkeit und Verlauf entzündlicher Erkrankungen. Sie untersucht geschlechtsspezifische molekulare Mechanismen, die Entzündungsprozesse regulieren. Die italienische Pharmazeutin erhält eine Förderung von knapp 10.000 Euro für ein Jahr.

Wie Verhaltensauffälligkeiten entstehen und aufrechterhalten werden, das untersucht Dr. Nicolas Koranyi. Der Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie widmet sich in seinem Forschungsprojekt u. a. nichtorganischen Schlafstörungen und Störungen der Impulskontrolle (z. B. beim pathologischen Spielen). Dabei wird der 35-Jährige in den kommenden zwei Jahren nun mit knapp 20.000 Euro unterstützt, die er zur Finanzierung der für die geplanten Studien notwendigen Personalkosten und Sachmittel nutzen möchte.

Die übrigen geförderten Projekte sind in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Medizin, Geographie sowie Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie angesiedelt und befassen sich u. a. mit Telemedizin, dem Klimawandel oder der Ächtung von Fehlverhalten innerhalb sozialer Gruppen. „Dieses breite Themenspektrum ist ein Beleg für das vielfältige kreative Potenzial, das junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mitbringen und von dem unsere Universität profitiert“, unterstreicht Prof. Heinzel. Das seit 2005 regelmäßig aufgelegte Förderprogramm habe sich als wirkungsvolles Instrument zur Unterstützung des Forschernachwuchses erwiesen. „Aus zahlreichen geförderten Projektideen sind mittlerweile erfolgreiche Drittmittelprojekte und vielbeachtete Forschungsergebnisse hervorgegangen“, so Heinzel.

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