Science City empfängt EWE Baskets am Dienstagabend

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Es war der 15. Oktober 2016 in der Oldenburger EWE Arena. Die Schussuhr der regulären Spielzeit neigte sich ihrem Ende entgegen, als Science City Jena kurz vor der finalen Sirene auf 74:74 ausgleichen konnte. Sowohl der Passgeber Filiberto Rivera als auch der damalige Korbschütze Marcos Knight tragen mittlerweile Leibchen in anderen Ländern, konnten die Jenaer 90:81-Niederlage nach fünfminütiger Verlängerung nicht verhindern. Der primäre Grund der damaligen Jenaer Niederlage trägt die Rückennummer 23 und hört auf den Namen Rickey Paulding. Das seit nunmehr zehn Jahren für die Oldenburger auflaufende, in Niedersachsen längst eingemeindete BBL-Urgestein erzielte zehn seiner am Ende 22 Punkte in der Overtime, erlegte die Saalestädter fast im Alleingang. Nun kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen zwischen Science City und den EWE Baskets, die am Dienstagabend ab 19.00 Uhr in der Jenaer Sparkassen-Arena gastieren. In einem Nachholspiel des 27. Spieltages und nur vier Tage nach dem letzten Heimsieg gegen RASTA Vechta stehen Jenas Erstliga-Riesen vor der nächsten harten Bewährungsprobe – einer Begegnung, vor der sich mit Blick auf die Rollenverteilung nichts geändert hat.

Im Duell der Kontrahenten aus Niedersachsen und Thüringen treffen am Dienstagabend nicht nur zwei Clubs mit völlig unterschiedlichen Ansprüchen aufeinander, auch die Zielsetzungen könnten ungleicher nicht sein. Während sich die Thüringer mit dem Slogan „Gekommen um zu Bleiben“ in der easyCredit BBL trotz feststehenden Klassenerhalts und einer bis dato erfolgreichen Spielzeit erst noch in der Basketball-Beletage etablieren möchte, befinden sich die niedersächsischen Donnervögel mittendrin im Kampf um die Playoffs. Dabei kann das Team aus der Stadt der Wissenschaft 2009 auf eine gleichermaßen bewegte wie erfolgreiche Basketball-Historie blicken. So folgte einer im Endspiel gegen Bonn errungenen Deutschen Meisterschaft 2009 mit dem Pokalsieg 2015 der zweite glorreiche Moment. Ein gewichtiger Teil der damaligen Oldenburger Cupgewinner-Mannschaft trägt mittlerweile das Jenaer Trikot mit der Nummer 11 und bildet die offensive Speerspitze des Harmsen-Teams, Scharfschütze Julius Jenkins.

Begonnen mit dem BBL-Aufstieg um die Jahrtausendwende nahm die sportlich positive Entwicklung der Donnervögel im Oberhaus schnell konkrete Formen an. Seit 2002 gehört das Team des aktuellen Trainers Mladen Drijenčić zu den etablierten Vertretern der deutschen Elite-Liga, findet sich zudem regelmäßig in den Playoffs der easyCredit Basketball-Bundesliga wieder und kann auch in dieser Saison auf einen sowohl qualitativ als auch quantitativ starken Kader bauen. Über die letzten zehn Spielzeiten seit 2007 von dem kaum alternden Ausnahmeflügel Rickey Paulding angeführt, stehen die Niedersachsen derzeit auf dem 7. Platz in der Tabelle, haben jedoch nur einen Sieg Vorsprung vor den auf Rang 9 platzierten GIESSEN 46ers.

Neben den direkten Duellen auf dem Flügel oder im Spielaufbau dürfte das Matchup zweier echter Wuchtbrummen auf der Center-Position einen besonderen Platz einnehmen und alle häufig vom „körperlosen Sport“ philosophierenden Experten in Erklärungsnöte bringen. Wenn die gewichtigen Argumente des 129 Kilogramm schweren Jenaers Kenny Frease auf Brian Qvales nur unwesentlich leichteren 115 Kilo prallen sollte im Optimalfall niemand im Weg dazwischen stehen.

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