Wenn die Hormone verrückt spielen

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UKJ-Endokrinologen laden zum Tag der offenen Tür am 18. September

Jena (ukj/ac). Gewichtszu- oder -abnahme, Blutdruckveränderungen, Schwäche oder Schlafstörungen: All diese Anzeichen können darauf hinweisen, dass der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist. „Oft vergeht für Patienten mit Hormonerkrankungen wertvolle Zeit, bis ein Hormonmangel oder -überschuss festgestellt wird. Denn die Symptome dafür sind vielfältig“, weiß Oberarzt Dr. Christof Kloos, Leiter der Poliklinik des Funktionsbereichs Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen an der Klinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Doch was sind Hormone eigentlich? Sind meine Hormone zu viel, zu wenig oder genau richtig? Und welche aktuellen Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Hormonerkrankungen? Diese und weitere Fragen beantworten Dr. Kloos und sein Team beim Tag der offenen Tür der UKJ-Endokrinologie am 18. September im Rahmen der Deutschen Hormonwoche. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

In einem Vortrag erklären die Experten, wie sich Hormonstörungen bemerkbar machen und wann Hilfe gesucht werden sollte. „Halten die Beschwerden länger als eine Woche an, sollten Betroffene ihren Hausarzt aufsuchen, um ihr Blut kontrollieren zu lassen. Ist diese Kontrolle verdächtigt, folgt häufig ein Termin beim Endokrinologen“, so Dr. Kloos. Viele hormonelle Erkrankungen können erfolgreich therapiert werden. Am UKJ arbeiten dafür alle notwendigen Fachbereiche Hand in Hand: Endokrinologen, Diabetologen, Diabetesberater, Ernährungswissenschaftler, Nierenspezialisten, Augenärzte, Bauch- und Gefäßchirurgen, Neurochirurgen, Neurologen, Nuklearmediziner und Gynäkologen.

Neben stationären Therapiemethoden werden ambulante Behandlungen am Jenaer Uniklinikum angeboten – auch bei Diabetes, der häufigsten Hormonerkrankung. „Diabetes wird heute hauptsächlich ambulant behandelt. Nur bei akuten Stoffwechselentgleisungen und Komplikationen müssen Patienten stationär aufgenommen werden“, sagt Prof. Dr. Ulrich-Alfons Müller aus der Praxis für Endokrinologie und Diabetologie am Zentrum für ambulante Medizin des UKJ. Jährlich betreuen die Jenaer Endokrinologen und Diabetologen 3.500 Diabetes-Patienten. Etwa 1.000 Betroffene davon erhalten eine teilstationäre Behandlung in der Tagesklinik – der einzigen dieser Art in Thüringen. „Bei manchen ambulanten Patienten steigt der Blutzuckerspiegel trotz Insulintherapie an oder sie benötigen mehr Zeit, um im Alltag mit der Diabetes-Therapie zurechtzukommen. Der fünftägige Aufenthalt in unserer Tagesklinik kann dann das richtige für sie sein“, versichert Dr. Kloos. Tagesklinische Patienten kommen morgens ins Klinikum und können nachmittags wieder nach Hause. Neben einem gründlichen Check up am Anfang stehen vor allem Fragen der Ernährung und der praktische Umgang mit Insulinspritzen und -pumpen im Mittelpunkt der Therapie.

Besucher haben beim Tag der offenen Tür die Möglichkeit, eine Führung durch die Tagesklinik und die endokrinologischen Behandlungsräume der Hochschulambulanz wahrzunehmen sowie individuell mit den Endokrinologen ins Gespräch zu kommen.

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