Neuer Direktor der Stiftung Schloss Friedenstein

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Gleich zwei Antrittsbesuche gab es jetzt in Gotha: Am Dienstag schaute Väterchen Frost vorbei, hüllte die Residenzstadt in Weiß, während auf dem Schloss hoch über der Stadt sich der neue Direktor der Stiftung Schloss Friedenstein vorstellte: Dr. Tobias Pfeifer-Helke, Jahrgang 1971, geboren in Rodewisch, im Vogtland.

Der Neue im Barocken Universum war höchst willkommen. Schließlich hatte sein Vorgänger Dr. Martin Eberle recht überraschend – wie Gothas OB Knut Kreuch betonte – Anfang Mai das Schloss, seine Sammlungen und die Stadt verlassen.

Pfeifer-Helke wird seine Arbeit als Stiftungsdirektor am 1. Februar 2019 aufnehmen.

Er setzte sich unter 25 Bewerbern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein durch. Der Stiftungsrat hat den 47-jährigen bereits im Juni einstimmig gewählt – wegen seiner klaren Vorstellungen zur Zukunft der Stiftung Schloss Friedenstein.

Bevor Pfeifer-Helkes neue berufliche Perspektive in einer Pressekonferenz offiziell bekannt gegeben wurde, stellte er sich der Friedensteiner Mannschaft vor.

Dr. Pfeifer-Helke studierte 1991-1997 Kunstgeschichte, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Archäologie an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg, der Technischen Universität Dresden und der Universität Leipzig.

2006 promovierte er an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg.

In den Jahren 2005/2006 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunsthalle Hamburg, von 2006 bis 2010 Projektleiter und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern. Von 2011 bis 2014 folgte er dem Ruf als Wissenschaftlicher Mitarbeiter ans Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, wo er erstmals Leitungsfunktionen übernahm. Seit 2014 ist er Kustode und stellvertretender Abteilungsleiter des Staatlichen Museums Schwerin.

„Es ist mir eine Ehre und Freude, dass der Stiftungsrat mir das Vertrauen ausgesprochen hat. Jeder Kunsthistoriker sehnt sich danach in Gotha arbeiten zu dürfen. Die Sammlungen sind so vielfältig, dass man zu Recht behaupten kann – die Welt ist in Gotha zu Hause. Ich möchte mich insbesondere für das internationale Bekanntwerden der Gothaer Sammlungen einsetzen“, umreißt Dr. Tobias Pfeifer-Helke seine Ziele als neuer Stiftungsdirektor.

„Gotha ist eine Herausforderung und steht nach sehr guten Jahren der ersten Profilierung vor neuen und gewaltigen Aufgaben. Ein Museum und ein ‚Zentrum von Geist und Wissenschaft‘ erfolgreich durch die kommenden Jahre mit umfangreichen Baumaßnahmen zu führen, erfordert geniale Sachkenntnis, große Führungskompetenz und tolle Visionen. Alle diese Dinge habe ich bei Dr. Pfeifer-Helke gefunden“, so der Stiftungsratsvorsitzende Oberbürgermeister Knut Kreuch in einem ersten Statement.

Durch die Förderung des Bundes und des Freistaates Thüringen wird in den nächsten Jahrzehnten das „Barocke Universum Gotha“ mit einer Investitionssumme von 60 Millionen Euro zur größten Kulturbaustelle Thüringens, eine Tatsache, die Umbrüche erzeugen wird, aber die der touristischen Strahlkraft und der wissenschaftlichen Kompetenz keinen Abbruch tun darf.

Dr. Babette Winter, die Thüringer Staatssekretärin für Kultur und Europa, begrüßte die Bestellung des neuen Direktors als Chance für das Barocke Universum Gotha. „Mit der begonnen Sanierung des Schlosses bieten sich dem neuen Direktor außergewöhnliche Gestaltungsmöglichkeiten. Es wird aber auch eine Herausforderung sein, während der Bauarbeiten, das Schloss Friedenstein als besuchenswerte Einrichtung zu vermitteln. Dr. Tobias Pfeifer-Helke überzeugt mit seinen Ideen für die Weiterentwicklung der Museen, seiner Begeisterung für das immense Potenzial der historischen Sammlungen und den Ort Friedenstein sowie seiner Fachkompetenz. Er ist ein Gewinn für die Museumslandschaft und für die Kultur in Thüringen“, betonte sie.

Die Stiftung

Die am 11. Februar 2004 von der Stadt Gotha und dem Freistaat Thüringen gegründete Stiftung Schloss Friedenstein Gotha ist nach der Klassikstiftung Weimar und der Wartburgstiftung Eisenach die bedeutendste Kultureinrichtung des Freistaates Thüringen. Die Stiftung präsentiert mit 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre Sammlungen in den Räumen der größten frühbarocken Schlossanlage Europas, im Schloss Friedenstein, sowie im „Louvre Thüringens“, dem Herzoglichen Museum.

Um die von Prof. Paul Raabe im „Blaubuch“ der bedeutendsten Kultureinrichtungen Ostdeutschlands eingetragene Einrichtung zu entwickeln, wurde 2007 das „Konzept des Barocken Universums Gotha“ aufgestellt. Diesem folgte 2009 die Präsentation der neuen Stadtmarke „Gotha adelt“ und 2013 die Eröffnung des Herzoglichen Museums. 2015 wurde im ehemaligen Verlagsgebäude der Kartografischen Anstalten Justus Perthes, das PERTHESFORUM installiert, um durch neue Depot- und Werkstattflächen den Freiraum für Baumaßnahmen im Schloss Friedenstein zu schaffen.

 

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1 KOMMENTAR

  1. […] Karthe nannte den Hochzeitstag von Queen Victoria und Prinz Albert von Sachsen-Gotha-Coburg am 10. Februar 1840. Zudem bestehe die Stiftung Schloss Friedenstein nun 15 Jahre, die am 1. Januar 2004 gegründet wurde. Und schließlich habe der neue Schlossherr Dr. Tobias Pfeifer-Helke erst am 1. Februar seinen Dienst angetreten (mehr zu Pfeifer-Hilke hier!). […]

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