44 „Stolpersteine“ markieren Lebensorte jüdischer Bürger

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Zum 75. Mal jähren sich am 9. November 2013 die Novemberpogrome des Jahres 1938. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland jüdische Synagogen und Bethäuser, wurde gegen jüdische Einrichtungen, Geschäfte, Friedhöfe und Wohnungen Gewalt ausgeübt. Jüdische Mitbürger, spätestens seit der Machtübernahme Hitlers 1933 einer gezielten Diskriminierung ausgesetzt, wurden offen angegriffen.

Der „Pogromnacht“ folgte die systematische Verfolgung jüdischer Mitbürger im ganzen Land, beginnend mit der Verschleppung von rund 30.000 jüdischen Männern in die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen ab dem 10. November 1938. Schließlich wurde in Deutschland und in den Kriegsgebieten ein System zur Vernichtung der Juden aufgebaut. Dem Holocaust fielen bis 1945 etwa 6 Millionen Menschen zum Opfer. Auch in Gotha brannte in jener Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die Neue Synagoge in der heutigen Moßlerstraße nieder. Auch in Gotha wurden jüdische Einwohner der Stadt verschleppt und schließlich getötet.

Die Vertreter der christlichen Kirchen sowie Oberbürgermeister Knut Kreuch laden am 9. November 2013 ein, der Menschen zu gedenken, die während der Jahre der Nazi-Herrschaft in Gotha vertrieben, verschleppt und getötet wurden.

44 „Stolpersteine“ markieren in Gotha bereits Lebensorte jüdischer Bürger. Alle Gothaer sind eingeladen, sich 17.00 Uhr an ausgewählten „Stolpersteinen“ zu versammeln:

•    Arnoldiplatz 5
•    Bergallee 4 und 8 (Gymnasium Ernestinum)
•    Mohrenstraße 9
•    Hünersdorfstraße 22
•    Friedrichstraße 14 und 20
•    Bachstraße 14
•    Weimarer Straße 145

Personen des öffentlichen Lebens unserer Stadt werden bereit stehen, um das gemeinsame Gedenken zu leiten. Lichter sollen entzündet und Rosen abgelegt werden. Es wird geschwiegen …

Danach schließt sich ein gemeinsamer Gang der verschiedenen Gruppen aus unterschiedlichen Richtungen zur Margarethenkirche an, um an der „Nacht der Erinnerung“ teilzunehmen. Um 18 und um 19 Uhr wird eine Installation des Lichtkünstlers Matthias Faul mit Bildern und Musik von Saxofon und Orgel vor Augen führen, was geschah und nie wieder geschehen darf.

H&H Makler