Das Angermuseum in Erfurt hat am Freitag das Gemälde „Goldlack mit Kakteen“ des Malers Otto Schön als unbefristete Dauerleihgabe erhalten. Es gilt als ein Hauptwerk des in Suhl geborenen Malers, Zeichners und Druckgrafikers und befindet sich seit Kurzem im Besitz der Ernst von Siemens Kunststiftung.
Otto Schön zählt zu den entdeckungswürdigen Unbekannten der Neuen Sachlichkeit, als deren Vertreter er seit 1924 gilt. In der künstlerischen Eigenart und artistischen Qualität seiner ans Phantastische streifenden Realistik steht Schön den heute bekannteren Malern der Neuen Sachlichkeit, wie Alexander Kanoldt oder Christian Schad, aber auch konzeptionell verwandten Arbeiten von Otto Dix in nichts nach. 1920 bis 1935 nimmt Schön als Mitglied der Münchner Sezession an deren Ausstellungen teil, wo auch sein „Goldlack mit Kakteen“ gezeigt wird. 1934 ist er Preisträger der Deutschen Albrecht Dürer-Stiftung der Stadt Nürnberg. Bei der Plünderung von Haus und Atelier im amerikanisch besetzten Göppingen kommt ein Großteil der dort gelagerten Werke Schöns abhanden oder wird zerstört. Seine Bilder sind heute selten zu finden.
