Armenischer Botschafter regt Städtepartnerschaft an

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„Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen“, sagte Ashot Smbatyan, der armenische Botschafter, bei seinem Besuch in Jena am Donnerstag, 9. April. Er freue sich, den Oberbürgermeister persönlich kennenzulernen und die Stadt, die im Vorjahr als erste Stadt in Deutschland am 24. April die armenische Flagge auf Halbmast gehisst habe, um an den Völkermord an den Armeniern 1915 im osmanischen Reich zu erinnern. Er hoffe, dass sich die Bundesrepublik von der bisherigen Schweigepolitik beim Thema Völkermord an den Armeniern verabschiede und die Dinge so benenne, wie sie waren. Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter fügte hinzu: „Ich erwarte in diesem Jahr von der deutschen Regierung eine deutliche Aussage zu diesem Thema besonders im Hinblick auf die deutsche Mitschuld an dem Völkermord.“
Ashot Smbatyan trug sich ins Gästebuch der Stadt ein. Er interessierte sich besonders für die Jenaer Aktivitäten zum 100. Jahrestag des Beginns des Völkermordes an den Armeniern. Der Oberbürgermeister konnte ihm berichten, dass es am 23. April ein Konzert der Jenaer Philharmonie mit Werken armenischer Komponisten geben wird. Zudem werde derzeit im Kulturausschuss über eine Gedenkstelle für einen Kreuzstein diskutiert, der an das Leiden des armenischen Volkes erinnern soll. „Ich bin sehr dankbar, dass es im Kulturausschuss eine große Offenheit für dieses Thema gibt“, so der OB. Die Stadt werde künftig mit den Armeniern, die in Jena leben, zusammenarbeiten und sie bei ihren Aktivitäten unterstützen. Botschafter Smbatyan regte zudem eine Partnerschaft mit einer armenischen Stadt an.