Aufatmen in Science City

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Mit einem verdienten, am Ende schwer erarbeiteten 87:79-Sieg gegen die personell gehandicapten Kirchheim Knights kehrte Science City Jena am Sonntagabend vor 890 Zuschauern in die Erfolgsspur zurück.

Das Eichler-Team präsentierte sich im Gegensatz zu den Leistungen und Ergebnissen der Vorwochen deutlich aggressiver, rang mit den ohne Radi Tomasevic und Cedric Brooks auflaufenden Baden-Württembergern nach viel Nägelkauen und Haareraufen einen unmittelbaren Tabellennachbarn nieder. Während für Jenas Korbjäger die ProA-Playoff-Plätze nun wieder in Sichtweite liegen, schwebt der auf den vorletzten Tabellenrang abgerutschten Vizemeister des Vorjahres in akuter Abstiegsgefahr.

„Wir haben heute den Ball wesentlich besser bewegt, haben schneller zu unserem Rhythmus gefunden und konnten trotz kritischer Phasen im Spiel die Nerven behalten. In diesem Momenten haben wir die passenden Antworten geben können, im Gegensatz zu den letzten Spielen die entscheidenden Würfe getroffen. Dieser Sieg ist enorm wichtig für die Psyche der Jungs, die sich bei dem ausstehenden Saisonprogramm endlich mal wieder belohnen konnten“, bilanzierte ein gelöster Georg Eichler nach der Partie.

Nachdem sich Science City in einem von beiden anfänglich nervös geführten Startabschnitt eine zwischenzeitliche 21:13-Führung erspielen konnte, sich letztendlich mit 21:15 in die erste Viertelpause verabschiedete, blieb das Eichler-Team auch im zweiten Viertel tonangebend. Zwar gelang es den Thüringern trotz guter Möglichkeiten nicht, sich deutlicher abzusetzen, ein Sprungwurf von Lee Jeka zum 37:28 (16.) sorgte dann aber erstmals für entspanntere Mienen auf der Jenaer Bank. Doch Kirchheim blieb weiterhin gefährlich, punktete sich durch Marcus Smallwood zum 41:35 (18.) erneut in Schlagdistanz. Nachdem Kenny Barker an der Freiwurflinie für den 48:39-Halbzeitstand gesorgt hatte, knüpfte Jena mit Beginn des dritten Viertels an die engagierte Leistung der ersten Hälfte an.

Den ersten komfortableren Vorsprung der Saalestädter durch Kapitän Christoph Roquette zum 60:45 (24.) quittierte Gäste-Coach Frenkie Ignjatovic mit einer Auszeit. Die Gäste, nun auf Zonenverteidigung umstellend, kamen anschließend wieder besser ins Spiel. Fortan pendelte Jenas Führung an der Grenze zum zweistelligen Bereich, um sich bis zur Viertelpause vor den finalen zehn Minuten wieder auf 67:60 zu verringern. Nachdem Lee Jeka in der 32.Minute aus der Distanz zum 72:61 verwandeln konnte, sich die ersten Fans auf einen Heimsieg einrichteten, gelang es den nie aufsteckenden Gästen sich erneut bis auf 72:68 (35.) heranzukämpfen. Auch ein Korbleger von Christoph Roquette, der die Führung des Eichler-Teams in der 36. Minute auf 77:68 schraubte, hatte die Gegenwehr der Kirchheimer noch nicht gebrochen. Binnen weniger Angriffe verkürzten die Ritter bis auf drei Zähler (82:79). Für die Entscheidung sorgte schlussendlich ein Dreier von Kevin Wysocki, der 30 Sekunden vor Ultimo unter dem Jubel der Jenaer Fans mit Brett-Kontakt zum vorentscheidenden 85:79 durch die Gäste-Reuse flutschte. Zwei Freiwürfe durch Kenny Barker besiegelten den am Ende verdienten Erfolg gegen einen Schwaben-Kader, der sich trotz der wichtigen Ausfälle zwar kämpferisch bis zur Schlusssirene bissig präsentierte, in den kommenden Wochen jedoch auf eine „voller Kapelle“ vertrauen muss, um die bedrohlichen Situation zu meistern.

Mit diesem Sieg im Rücken fahren die Saalestädter nun am kommenden Wochenende zum Thüringen-Derby nach Gotha. Während die im Tabellenkeller festsitzenden Raketen im aus Jena importierten Zelt auf Revanche für die deftigen Hinrunden-Niederlage sinnen, will Science City eine ähnliche Erfolgsserie wie in der Vorrunde starten, als das Eichler-Team nach sieben Siegen in Folge zwischenzeitlich unter die Top 6 der ProA kletterte. „Ich gebe auf solche Serien nichts, hätte aber nichts dagegen, wenn uns ein ähnliches Kunststück gelingen sollte“, so Georg Eichler abschließend. Reiselustige Jenaer Fans, die das Team nach Westthüringen begleiten möchten, haben im Verlauf dieser Woche die Möglichkeit Vorverkauf-Tickets in der Höhenfitness Jena zu erwerben.(Karl-Liebknecht-Straße 26, 07749 Jena, Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag 08:00-20:00 Uhr)

SCJ: Barker 24, Wysocki 15, Jeka 14, Sim 11, Roquette 10, Watts 7, Adomaitis 6, Reyes-Napoles, Schwartz, Strauß, Peric