„Bild und Botschaft – Cranach im Dienst von Hof und Reformation“

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Donnerstag, 26. März 2015, 11 Uhr
Herzogliches Museum Gotha, Skulpturenhalle

Für Thüringen steht das Jahr 2015 ganz im Zeichen der wohl bedeutendsten Bild-Chronisten der Reformation, Lucas Cranach der Ältere (1472–1553) und sein Sohn, Lucas Cranach der Jüngere (1515–1586). Mit drei großen Ausstellungen leisten die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, die Klassik Stiftung Weimar und die Wartburg-Stiftung Eisenach einen bedeutenden Beitrag zum Thüringer Themenjahr „Bild und Botschaft“. An drei verschiedenen Ausstellungsorten wird so die ganze Bandbreite von Werk und Wirkung der Cranach-Werkstatt an der Schwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit und darüber hinaus nachvollziehbar.

Die Gothaer Sonderausstellung „Bild und Botschaft – Cranach im Dienst von Hof und Reformation“ wird zum ersten Mal zu Cranach dem Älteren und seinen Söhnen den Fokus auf den Gesichtspunkt der Propaganda legen, die für sein Wirken von zentraler Bedeutung war und ganz entscheidend mit der Reformation im Zusammenhang stand. Die äußerst produktive Cranach-Werkstatt entwickelte hierfür innovative Bildkonzepte, die vor dem Hintergrund der politischen und geistigen Veränderungen eine nachhaltige Wirkung entfalteten. Der Künstler produzierte Darstellungen, die im Kontext der politischen Auseinandersetzungen der Zeit standen, und Flugblätter, in denen er die katholische Kirche scharf attackierte. Damit nahm Cranach aktiv Anteil am Kampf der Konfessionen und wurde Teil der ersten Medienrevolution.

Zahlreiche nationale und internationale Leihgaben sowie Spitzenwerke der eigenen Sammlungen verdeutlichen eindrucksvoll die Tätigkeit des Künstlers für die Kurfürsten von Sachsen und die Reformation. Sie zeigen, wie es Cranach gelang, politische Botschaften und konfessionelle Glaubensvorstellungen propagandistisch und plakativ in eindringlicher Form zu verbildlichen. In der Ausstellung werden Gemälde, Druckgrafiken und Zeichnungen durch zeitgenössische Schriften und Medaillen komplettiert, die Cranachs Kunst in einen größeren kulturhistorischen Zusammenhang stellen.