Die Stiftung Schloss Friedenstein lädt 2014 zum 9. Ekhoffestival ein

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Das diesjährige Ekhoffestival, welches vom 4. Juli bis zum 30. August in Gotha stattfinden wird, steht ganz im Sinne der Sonderausstellung „Gotha und der Ferne Osten“. Diese ist zur Zeit im Herzoglichen Museum zu bestaunen. Auch auf der Bühne sollen Kunst und Kultur des Fernen Ostens im Mittelpunkt stehen. Aber „Hauptdarsteller ist die Bühne selbst“, erklärte Marco Karthe, Referent für Presse und Veranstaltungen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha im Pressegespräch am 3. Juli im Ekhoftheater.

Das Ekhoftheater ist eines der ältesten Barocktheater mit funktionstüchtiger Bühnenmaschinerie. Es wurde in den Ballsaal des Schlosses eingebaut und dient dort seit 1683 als Theaterbühne mit verwandelbaren Kulissen, Versenkungsmechanismen und verschiedenen Effektmaschinen.

Seit fünf Jahren ist es die Aufgabe der Stiftung Schloss Friedenstein, dafür zu sorgen, dass das Publikum die Faszination Ekhoftheater in vollem Umfang erlebt. Denn auch die Zuschauer können bestätigen: „Das Erlebnis ist das Theater selbst.“

Doch das will erstmal bedient werden! 15 freiwillige Techniker braucht es dafür. Die müssen ihre Zeit voll und ganz dem Theater widmen und das vorrangig an den Wochenenden in einem WM-Jahr. Sie müssen Stunden in gebückter Haltung verbringen, um die Bühnenbilder in Bewegung zu setzen, die Spezialeffekte zu erzeugen und somit das Theater zum Leben erwecken.

Aufgeführt werden auf der historischen Bühne selbstverständlich auch historische Stücke aus dem Entstehungszeitraum des Theaters. Auf dem Programm stehen das Schauspiel „Was ihr wollt“ von William Shakespeare (1601) und die Oper „Le Fate – Die Feen“ von Giovanni Alberto Ristori (1736). Beide Stücke wurden dem Thema 2014 angepasst, indem der Ort des Geschehens nach Ostasien verlegt wurde. Auch hat die Regie sich erlaubt, in „Was ihr wollt“ „ein paar Spitzen in die Gegenwart“ einzubauen, so Karthe (Foto). Also ein ganz schönes Durcheinander an Zeiten Orten und Kulturen. Trotzdem passt das ziemlich gut, denn laut Karthe geht es im Stück um „Das Wirrwarr der Liebe“.

So weit, so gut. Doch die eigentliche Herausforderung ist es, das Stück auf der ganz eigenwilligen Bühne vorzuführen. „Nicht jeder Schauspieler kommt mit den knärzenden Brettern zurecht“, erläuterte Karthe. Auf denen die Stücke vorzutragen liegt 2014 an der Theatergruppe „Sonnentor Theater“ sowie dem italienischen Ensemble „Alraune“.

Neben den beiden Vorführungen wird es auch immer wieder Konzerte geben, für die übrigens noch Karten vorhanden sind. Für die Hauptaufführungen sind leider schon alle Karten vergriffen. Das geht bei 165 verfügbaren Plätzen schnell. Früher standen mal mehr zur Verfügung. „Aber um 1700 hat sich ja auch noch niemand Gedanken um den Brandschutz gemacht“, berichtete der Pressereferent.

Mehr Platz gibt es beim Barocken Festkonzert am letzten Augustwochenende im Hof des Schlosses. Das Fest ist der Abschluss und Höhepunkt des Ekhoffestivals. Hier tauchen die Besucher in die Welt des 18. Jahrhunderts ein – inklusive Kutschfahrten, Audienzen des Herzogs und einem reichen kulinarischen Angebot. Es gibt also viel zu erleben, und das auch für Kinder!

Apropos Kinder: Für die hat sich Museumspädagogin Gabriele Roth etwas ganz besonderes ausgedacht: Ab sofort gibt es im Herzoglichen Museum ein kleines Heft an der Kasse. In diesem sind verschiedene Details aus der Ausstellung abgebildet. Klein, aber auch Groß haben nun den Auftrag, diese zu finden. Das ist nötig, um das Lösungswort herauszubekommen. Ist dieses korrekt eingetragen gibt es als Belohnung Erinnerungspostkarten mit Motiven der Maus „Casimir“. „Es soll die Kinder beschäftigen und den Besuch im Museum spannender gestalten“, erklärte Roth.

Noch ein kleiner Ausblick in das Jahr 2015: Auch hier soll das Ekhoffestival natürlich wieder stattfinden, diesmal mit dem Thema „Cranach in Thüringen“. Allerdings musste das Programm auf ein Hauptstück, die Komödie „Der Impresario von Smyrna“ von Carlo Goldoni, eingeschränkt werden. Das liegt daran, dass die Stadt Gotha, die neben dem Druckmedienzentrum, der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und der Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha ein sehr wichtiger Sponsor ist, ihre Zuwendung von 35.000€ gänzlich eingestellt hat.

Trotzdem soll nicht vollständig auf die Oper verzichtet werden. Derzeit werden Gespräche mit verschiedenen anderen Theatern aus der Region geführt, um dort die Aufführung einer Oper zu ermöglichen. Außerdem „wird in Zukunft auch mal ein Jahr lang eine Oper durchgezogen“, versicherte Karthe.

Auch 2015 wird das Barocke Festkonzert, welches ein authentisches barockes Lebensgefühl vermitteln soll, den Abschluss des Ekhoffestivals bilden.

Weitere Informationen zum Programm gibt es unter www.barockfestgotha.de

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