Drei Ehrenbriefe gehen nach Wechmar

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Sich für die Gesellschaft einzusetzen, wird in Thüringen auf vielfältige Weise gewürdigt – unter anderem mit dem Ehrenbrief des Freistaates. Diese Anerkennung erhielten am Donnerstag, 21. Februar, drei ehrenamtlich Engagierte aus Günthersleben-Wechmar. Landrat Konrad Gießmann überreichte die Urkunden und Ehrennadeln am Donnerstag Nachmittag.

Grit Schack ist seit 1986 Mitglied des späteren Wechmarer Heimatvereins und hat dort eine Trachtentanzgruppe ins Leben gerufen. Ihr Talent fürs Tanzen hat Ausdruck gefunden in zahlreichen Choreografien, die weit über die Region hinaus Beachtung fanden. Als Vorstandsmitglied und Schriftführerin half sie 1991 aktiv mit, die Interessengemeinschaft in einen eingetragenen Verein zu überführen, und war danach unersetzlich bei der Organisation von Festen und Treffen. Die Lehrerin setzt sich allerdings nicht allein im Heimatverein für ihren Wohnort ein, sondern ist darüber hinaus im Kirchgemeinderat, im Karneval sowie bei den Guggenmusikern und den Förderern der Kindertagesstätte aktiv.

Eine feste Bank im doppelten Wortsinn ist auch Anita Liebezeit für den Wechmarer Heimatverein. Seit 1997 zeichnet sie dort für die korrekte und transparente Buchführung verantwortlich. Unter anderem hat sie auf ein neues Beitragssystem umgestellt, erledigt die Beantragung und Abrechnung von Fördermitteln, erstellt die Steuererklärung und verteidigt die Gemeinnützigkeitserklärung. Eine besondere Leistung erbrachte die hauptberufliche Prokuristin in den Jahren der Restaurierung des Landhauses Studnitz. Sie hat von 1998 bis 2003 dafür Sorge getragen, dass stets genügend Mittel vorhanden waren sowie ordnungsgemäß verwendet und abgerechnet worden sind. Pro Jahr erledigte sie etwa 3.000 Buchungen für den Verein, meist in den Abend- und Nachtstunden oder am Wochenende.

Der Traditionspflege ganz anderer Art hat sich Jürgen Heß aus Wechmar verschrieben: Er züchtet mit großem Erfolg Deutsche Reichshühner und war langjähriger Zuchtwart des entsprechenden Sondervereins. Parallel dazu ist der Gärtner seit dem 18. Lebensjahr im Vorstand des Wechmarer Geflügelzuchtvereins tätig. Allein 34 Jahre lang sorgte er als Jugendobmann dafür, dass der Geflügelzuchtverein Wechmar mit seinen Nachwuchstalenten auf allen Landesverbandstagen in Thüringen erfolgreich vertreten war.

Mit dem Ehrenbrief werden Menschen gewürdigt, die sich nach der Neugründung Thüringens um die Gestaltung der Gesellschaft verdient gemacht haben. Die Thüringerinnen und Thüringer können ihre Anregungen zur Verleihung des Ehrenbriefes an die Oberbürgermeister der kreisfreien Städte bzw. an die Landräte richten. Diese prüfen die Vorschläge und legen sie – bei positivem Votum – der Ministerpräsidentin vor. Mit dem Ehrenbrief des Freistaats Thüringen wird eine Ehrennadel in Form eines Kreuzes mit integriertem Wappen überreicht.

Foto: (v. l.) Grit Schack, Jürgen Heß, Anita Liebezeit