Geschichtlicher Vortrag im Erinnerungsort Topf & Söhne

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Am Donnerstag, dem 22. Oktober, spricht die Historikerin Veronika Springmann um 19 Uhr im Erinnerungsort Topf & Söhne über das Thema „Fußball im Konzentrationslager“ und beleuchtet damit eine unbekannte Seite der KZ-Geschichte mit einem perfiden Hintergrund.

Im Verlauf des Krieges veränderte sich die Funktion der Lager. Sie waren nun nicht mehr nur Orte der Unterdrückung, Verfolgung und gezielter Morde, sondern auch der Sklavenarbeit. Die SS vermietete die Häftlinge, die aus allen von den Deutschen besetzten Ländern kamen, als Arbeitssklaven an die Wirtschaft. Dort mangelte es zunehmend an Arbeitskräften, weil die deutschen Männer an die Fronten geschickt wurden und der Krieg sich viel länger hinzog und viel verlustreicher war als erwartet. Um nun die Arbeitskraft der Häftlinge besser ausbeuten zu können, wurden auch Freizeitmöglichkeiten gefördert. Zu dem vom Reichsführer der SS Heinrich Himmler ab 1942 in den Konzentrationslagern eingeführten „Prämiensystem“ zählte auch die Genehmigung, Fußballspiele zu organisieren. Die wenigen Spieler kamen in leichtere Arbeitskommandos und erhielten eine bessere Ernährung. Nicht nur, dass damit die Hierarchie unter den Häftlingen verstärkt wurde, die Spiele zwischen den Häftlingsmannschaften nutzte die SS auch, um ihre Opfer zu quälen und sich daran zu belustigen.

Der Abend ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung über jüdische Fußballer, die noch bis 31. Januar im Erinnerungsort zu sehen ist.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen statt. Der Eintritt ist frei.

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