An der Talsperre Tambach-Dietharz wird gebaut

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Blick auf das Überlaufbauwerk mit Sammelrinne an der Talsperre Tambach-Dietharz. Foto: Thüringer Fernwasserversorgung/Evelyn Schulze

Seit über 100 Jahren besteht die Talsperre Tambach-Dietharz, im Volksmund auch „Alte Tambacher Talsperre“ oder „Alte Gothaer Talsperre“ genannt. 

Gotha (red/TFW). Die Talsperre Tambach-Dietharz wurde als erstes solcher Bauwerke zur Trinkwasserversorgung der Stadt Gotha im Thüringer Wald in den Jahren 1902 bis 1905 errichtet.

In den späten 1980er-Jahren bis in die frühen 1990er-Jahre erfolgte die umfängliche Rekonstruktion des Absperrbauwerkes. Im Verbund mit der Talsperre Schmalwasser ist sie seitdem wichtiges Element im Fernwasserleitungsnetz Mittel- und Nordthüringens und für die Regulierung der Apfelstädt.

Die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) bringt jetzt die Hochwasserentlastungsanlage auf den neuesten Stand. Diese Betriebseinrichtung ist für Talsperren existenziell, denn durch sie wird das Bauwerk vor Überflutung geschützt.

Die Maßnahmen beginnen im April und sind bis in den Herbst hinein geplant.

Im Fokus der Sanierungsarbeiten stehen das Mauerwerk des Überfallbauwerks, die Rinnenwände sowie die Sanierung der Sohle der Sammel- und Schussrinne. Im Vorfeld wurde der Abfluss der Stauanlage bei Hochwasserereignissen in einem 3D-Modell nachgebildet und verschiedene Szenarien simuliert, die wirkenden Kräfte gemessen und das Abflussverhalten im Hochwasserfall nachgeahmt. Mit der Maßnahme will die TFW als Betreiber einen verbesserten Hochwasserabfluss in der Entlastungsanlage der Talsperre erzielen.

Um die Arbeiten an der Überlaufschwelle – dem Überlauf vom Stauraum zur Sammelrinne durchführen zu können, wird der Stauwasserspielgel während der gesamten Bauphase auf dem abgesenkten Winterstauziel gehalten und bleibt um gute drei Meter unter dem gewohnten Vollstauziel. Im Zuge der Arbeiten wird eine wasserseitige Abdichtung eingebracht, um zukünftig die Durchnässung des Mauerwerks der Sammelrinne zu verhindern.

Die Sammel- und Schussrinne werden mit einer neuen Sohle aus Beton versehen. Das erhaltene Natursteinmauerwerk der Seiten wird original erhalten und instandgesetzt.

Vom Wanderweg oberhalb der Talsperre kann das Baugeschehen beobachtet werden.

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