Die seit Monaten andauernde Diskussion um den Erhalt des Bildungszentrums Gotha ist nun seit Montag auch Thema in der Thüringer Landesregierung. Darüber informiert Matthias Hey, Gothaer Abgeordneter des Thüringer Landtages.
In einem von Ministerpräsidentin Lieberknecht in Auftrag gegebenen Expertengutachten wird seit Jahresbeginn die Verlagerung der Steuerausbildung nach Hessen und die der Verwaltungsfachhochschule nach Nordhausen gefordert, „das würde das faktische Aus für Gotha bedeuten“, so Matthias Hey. Nach Erscheinen des Gutachtens hatte Hey entschieden gegen die Schließung des Bildungszentrums protestiert und dies auch in öffentlichen Landtagsdebatten zum Thema gemacht.
„Ich habe im Landtag in den letzten Wochen leider interne Informationen erhalten, nach denen tatsächlich eine Verlegung des Studiengangs Steuern ins hessische Rotenburg a.d.Fulda geprüft wird, und ich kann nur nochmal wiederholen: Hände weg von Gotha“, fordert der Abgeordnete mit Nachdruck. Aus diesem Grund hatte er vor einigen Tagen zudem das persönliche Gespräch bei sämtlichen SPD-Ministern der Landesregierung gesucht.
Diese haben nun zu Wochenbeginn in einer Pressekonferenz eigene Vorstellungen zu einer Verwaltungsreform im Freistaat präsentiert. Einer der zentralen Punkte ist dabei auch die Stärkung des Bildungszentrums in Gothas Bahnhofstraße, „ich bin sehr dankbar, dass dies jetzt auch Thema auf höchster Ebene wird, denn hier vor Ort ist man mehr als verunsichert“, schildert Hey seine jüngste Erfahrung aus Gesprächen mit Bediensteten im Bildungszentrum.
Justizminister Poppenhäger forderte nun neben einer Verlagerung der Thüringer Verwaltungsschule Weimar nach Gotha auch den Erhalt der Steuerausbildung in der Residenzstadt.
Hey sieht sich zudem in seinen Bemühungen gegen eine Verlagerung der Fachhochschule nach Nordhausen und damit um das zweite wichtige Standbein des Bildungszentrums bestätigt, am vergangenen Donnerstag sprach sich im Rahmen einer Diplomierungsfeier selbst Thüringens Innenminister Jörg Geibert (CDU) während seiner Festrede für den Erhalt der Gothaer Einrichtung aus, „und ich werde nicht müde, auch die restlichen Minister davon überzeugen zu wollen“, versichert Hey.
