HNO-Experten informieren über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten / Seit über 20 Jahren Cochlea-Implantation am UKJ

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Jena (UKJ / me). Um einen Zugang zur Welt der Klänge zu ermöglichen, werden bereits seit über 20 Jahren erfolgreich Cochlea-Implantate, bei stark fortgeschrittener Innenohrschwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit, am Universitätsklinikum Jena (UKJ) eingesetzt, beginnend beim Kleinkind bis zum Erwachsenen. In der Jenaer Abendvorlesung der GesundheitsUni werden die HNO-Experten des UKJ Prof. Dr. Sven Koscielny und Dipl.-Ing. Tobias Schmidt darüber sprechen, wie bei Schwerhörigkeit geholfen werden kann. Die Veranstaltung für Patienten, Angehörige und Medizininteressierte beginnt um 19 Uhr im Hörsaal 1 des Klinikums in Lobeda.

„Durch die Cochlea-Implantation ermöglichen wir unseren Patienten wieder am Sozialleben teilzunehmen. Es gab bisher positive Rückmeldungen“, erzählt Prof. Dr. Sven Koscielny, Leitender Oberarzt an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am UKJ. In seinem Vortrag wird er vor allem auf die Behandlungsmöglichkeiten von Schwerhörigkeit eingehen. „Neben dem Einsatz von implantierbaren Hörgeräten, ist die Cochlea-Implantation ein etabliertes Verfahren. Hierbei muss der Hörnerv intakt sein“, so Koscielny. „Ertaubte Menschen, aber auch Patienten mit Restgehör und chronischen Hörstörungen, können durch unsere Verfahren wieder das Hören erlernen“, ergänzt der Oberarzt.

Neben Koscielny wird Dipl.-Ing. Tobias Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HNO-Klinik, das Publikum informieren. Im Mittelpunkt seines Vortrages werden die Symptome und Diagnostik von Schwerhörigkeit stehen. Denn je früher Symptome, insbesondere bei Kindern, wahrgenommen werden, umso besser sei das für die Hör- und Sprachentwicklung, so die HNO-Experten. Einem Eingriff geht eine umfangreiche Diagnose voraus. Durch Hörtests, Sprach-Hör-Tests sowie weitere ärztliche Untersuchungen, wird der Grad der Hörstörung ermittelt und herausgefunden, welcher Teil des Ohrs betroffen ist.

Die beidseitige Cochlea-Implantation ist laut Koscielny kein großer Eingriff. „Nach der Operation müssen die Patienten das Hören wieder neu erlernen. Zwischen zwei Monaten und einem Jahr nehmen die Reha-Maßnahmen in Anspruch.“ Doch das lohne sich, betont er. „So kann beispielsweise Musikhören wieder funktionieren. Die Technik entwickelt sich ständig weiter.“

Termin auf einen Blick:

Jenaer Abendvorlesung am 29. April 2015

Hörimplantate: Was ist heute möglich bei einer Schwerhörigkeit?

Referenten: Prof. Dr. Sven Koscielny und Dipl.-Ing. Tobias Schmidt, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Ort: Universitätsklinikum Jena, Standort Lobeda, Erlanger Allee 101, Hörsaal 1

Beginn: 19.00 Uhr

Bildzeile: Prof. Dr. Sven Koscielny und Dipl.-Ing. Tobias Schmidt informieren in der Jenaer Abendvorlesung über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten von Schwerhörigkeit. (Foto: UKJ / Schroll)