Höhn: Kreativwirtschaft in Thüringen auf Wachstumskurs

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„Thüringen ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Kreativwirtschaft auch jenseits der großen Metropolen auf Wachstumskurs ist“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Uwe Höhn am Montag  auf dem Kreativgipfel in der Bauhaus Factory in Weimar, der von der Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft (ThAK) organisiert wurde.

So konnten im Jahr 2011 (aktuellste verfügbare Zahlen) mehrere Teilbereiche der Branche Umsatzsteigerungen verzeichnen: Dazu zählen die Filmtheater mit einem Plus von 16 Prozent, die darstellende Kunst sowie die Software- und Games-Industrie mit einem Plus von jeweils rund 10 Prozent. In der Architektur und Musikwirtschaft gab es ein Wachstum von gut 7 Prozent.

Angesichts dieser Entwicklung erfahre die ThAK eine starke Nachfrage, sagte Höhn und zog zugleich eine positive Bilanz ihrer Arbeit. „Mit über 850 Beratungen und einer Vielzahl von Veranstaltungen wie Konferenzen und Workshops ist die Agentur zum zentralen Ansprechpartner und Kompetenzzentrum des kreativen Unternehmertums in Thüringen geworden“, sagte Höhn. Die ThAK, die im Januar 2012 ihre Arbeit aufgenommen hatte, wird zunächst bis Mitte 2015 mit rund 1,6 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds unterstützt.

Rund 150 Teilnehmer sind am Montag zum Kreativgipfel in die Bauhaus Factory gekommen, um Kontakte zu knüpfen und Impulse für die eigene Arbeit mitzunehmen. Plenum und Workshops, die von Experten gleitet werden, geben den Teilnehmern die Gelegenheit zu Austausch und professioneller Beratung. Höhn: „Gerade für Kreativunternehmer, die viel allein oder in kleinen Einheiten arbeiten, ist ein solches Branchentreffen eine geeignete und hilfreiche Plattform.“

Zudem habe der diesjährigen Kreativgipfel mit Jonathan Imme von dem Consulting-Studio „Ignore Gravity“ einen Unternehmer, der unter anderem große Unternehmen, Start-Ups, Forschungseinrichtungen, Universitäten und Nichtregierungsorganisationen zum Thema moderne und innovative Arbeitsorganisation berät. Das Unternehmen von Imme sei ein Beispiel dafür, wie sich Kreativbranche und Industrieunternehmen miteinander verknüpfen können.

Diese Art, Kooperationen zwischen Kunst und Industrie zu verbessern, sei ein Ziel des Wirtschaftsministeriums, so Höhn. „Der Kreativgipfel dockt mit dieser Debatte an die Traditionen des Bauhauses an und entwickelt dessen Konzepte weiter“, so der Minister.

Das Thüringer Wirtschaftsministerium hat bereits viele Initiativen gestartet, um der hiesigen Kreativwirtschaft Rückenwind zu geben: Dazu zählen der Gemeinschaftsstand auf der Frankfurter Buchmesse, die Förderung des Fassadenprojektionsfestival „Genius Loci Weimar“, die Initiierung und Finanzierung der Bauhaus Factory in Weimar, die Unterstützung der Buchtage in Jena, die Förderinitiative zur Digitalisierung der Thüringer Filmtheaterbetriebe usw. „Die Kreativbranche ist ein wichtiger Teil unserer Wirtschaft“, sagte Höhn. „Nur mit kreativen Unternehmern bekommt die Innovationsfähigkeit eines Wirtschaftsstandortes neuen Schwung.“