Nobelpreisträger Harald zur Hausen ist am 5. Juli zu Gast an der Uni Jena

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Die Diagnose Krebs kann jeden treffen. Zwar lassen sich durch eine gesunde Lebensweise einige Risikofaktoren minimieren, doch bisher ist niemand gegen die heimtückische Erkrankung gefeit.

Mit einer Ausnahme: Als erste Krebsart lässt sich der Gebärmutterhalskrebs – die bislang dritthäufigste Tumorerkrankung bei Frauen – durch eine Impfung verhindern. Diese verdankt die Medizin maßgeblich Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen. In der kommenden Woche ist der Medizin-Nobelpreisträger des Jahres 2008 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zu Gast. Auf Einladung des Instituts für Pharmazie spricht der Virologe und Krebs-Experte vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg am 5. Juli um 18.30 Uhr über „Infektionen als Krebsursache“.

Harald zur Hausen war vor fast 30 Jahren der Erste, der die Humanen Papilloma-Viren als Auslöser der gefährlichen Gebärmutterhalskrebserkrankung nachgewiesen hat. „Diese Entdeckung war der Ausgangspunkt für ein völlig neues Therapiekonzept – das Verhindern einer Krebserkrankung durch eine Impfung“, ordnet Prof. Dr. Thomas Winckler von der Universität Jena zur Hausens wissenschaftliche Leistung ein. „Heute stehen zwei Impfstoffe zur Verfügung, die bei noch nicht infizierten Personen einen nahezu hundertprozentigen Impfschutz gegen Humane Papilloma-Viren bieten und so die Zahl der Neuerkrankungen mit Gebärmutterhalskrebs deutlich senken werden“, ist der Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazeutische Biologie überzeugt.

Deshalb haben Prof. Winckler und seine Institutskollegen in Kooperation mit der Landesgruppe Thüringen der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft und der Landesapothekerkammer Thüringen den Nobelpreisträger als Referenten eingeladen. In seinem Vortrag wird Prof. zur Hausen darüber referieren, dass eine beachtliche Zahl von Krebserkrankungen auf Infektionen mit Parasiten, Bakterien und vor allem Viren zurückzuführen ist. Impfungen beispielsweise gegen Hepatitis-, Herpes- oder Epstein-Barr-Viren könnten demnach zukünftig als Maßnahmen zum Schutz gegen bestimmte Krebsarten an Bedeutung gewinnen.

Der Vortrag „Infektionen als Krebsursache“ von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen findet am 5. Juli um 18.30 Uhr in der Aula im Universitätshauptgebäude (Fürstengraben 1) statt. Zu der Veranstaltung ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich willkommen.

Der Eintritt ist frei.

Publiziert am 01. Juli 2011, 10:35 Uhr