Schlafexperten bieten Rat in der UKJ-Patientenakademie am 6. November

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Seit Ende Oktober ticken die Uhren wieder anders: Die Umstellung auf die Winterzeit geht nicht an jedem ohne Spuren vorbei. Viele klagen über Schlafstörungen. Doch was hilft, wenn man über Wochen und Monate nicht mehr richtig schlafen kann? Schlafexperten beantworten die Fragen von Patienten und Interessierten in der Patientenakademie der Hans-Berger-Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Jena (UKJ) am 6. November 2013. Die Veranstaltung findet um 18.00 im Hörsaal 4 im Hörsaalgebäude an der Carl-Zeiss-Str. 3 statt.

„Schlafstörungen sind keine Seltenheit. Jährlich suchen etwa 600 Betroffene das Schlaflabor auf. 25 Prozent der Deutschen leiden an Schlafstörungen“, so Prof. Dr. Matthias Schwab, Leiter des interdisziplinären Schlaflabors am UKJ. „Am häufigsten kommen Patienten, die schnarchen, ins Schlaflabor. Geht Schnarchen mit Atemaussetzern einher, gelangt nicht genügend Sauerstoff ins Blut und der Körper erholt sich nicht richtig“, so der Neurologe. Die Patienten sind tagsüber müde und langfristig kommt es zu Herzerkrankungen, weil das Herz ständig mehr Blut durch die Lungen pumpen muss, um den geringen Sauerstoffgehalt in den Lungen maximal auszunutzen.

Im Mittelpunkt der Patientenakademie stehen die unterschiedlichen Formen von Schlafstörungen: Ein- und Durchschlafstörungen, sogenannte Insomnien, gehören ebenfalls zu den häufigen Schlafstörungen. „Betroffene schlafen nicht ein oder brauchen länger als 30 Minuten zum Einschlafen. Depressionen sind die häufigste Ursache für Durchschlafstörungen“, erklärt Schwab. Die Schlafexperten werden Rat geben, was bei diesen Schlafproblemen hilfreich ist. Schwab rät geeignete Schlafrituale zu finden: „Wenn man nicht einschlafen kann, sollte man wieder aufstehen und etwas tun. Sonst kommt es zu unnötigen Stressgedanken. Auf den Mittagsschlaf am nächsten Tag sollte verzichtet werden.“ Zudem gibt der Schlafexperte einfach umzusetzende Tipps: „Obwohl wir normalerweise häufig über einem Buch oder beim Fernsehen einschlafen, sollte bei Einschlafstörungen im Bett nicht gelesen oder ferngesehen werden, damit das Gehirn das Bett mit Schlafen in Verbindung bringt und nicht mit Wachsein.“ Außerdem rät Schwab auf die Schlafumgebung zu achten. „Indem das Schlafzimmer dunkel gehalten wird, kann das Schlafhormon Melatonin optimal ausgeschüttet werden. Ein kühles Schlafzimmer kommt der nächtlichen Absenkung der Körpertemperatur entgegen.“

Neben Ein- und Durchschlafstörungen informieren die Schlafexperten auch über sogenannte Parasomnien, hierzu zählen Schlafwandeln und das Ausleben von Träumen, das heißt Bewegungen oder Sprechen im Traum. „Wenn ich träume auslebe“, lautet der Titel eines Vortrags. „Viele Träume oder wenige sind individuell unterschiedlich und beides ist normal. Es ist auch normal, dass man eher schlecht als gut träumt, da Träume bei der Problemverarbeitung mitwirken“, ergänzt der Neurologe.

Generell sollten Schlafstörungen über mehrere Wochen beobachtet und ein Schlaftagebuch geführt werden, in dem man notiert, wann man ins Bett geht, wie lange man etwa wachliegt und wann man morgens aufwacht. Wenn eigene Maßnahmen nicht helfen und man die Schlafsprechstunde am UKJ aufsucht, ist solch ein Schlaftagebuch sehr hilfreich für die Diagnostik, so Schwab.

 

Patientenakademie im Überblick

Thema: Schlafstörungen

Ort: Hörsaal 4, Hörsaalgebäude, Carl-Zeiss-Straße 3, 07743 Jena

Zeit: 18.00 bis 19.30 Uhr
Was tun, wenn ich nicht schlafen kann? (Dr. S. Rupprecht, Interdisziplinäres Schlaflabor, Universitätsklinikum Jena)
Tagesmüdigkeit und Erschöpfung (Prof. Dr. M. Schwab, Leiter des Interdisziplinären Schlaflabors, Universitätsklinikum Jena)
Wenn ich Träume auslebe (Dr. S. Rupprecht, Interdisziplinäres Schlaflabor, Universitätsklinikum Jena)

 

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