Spitzenplätze für Thüringer Schulanfänger bei Impfquoten

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Thüringer Kinder sind beim Schuleintritt häufiger gegen die klassischen Kinderkrankheiten geimpft als die meisten Gleichaltrigen im gesamten Bundesgebiet. Die Impfquoten bei den Schuleingangsuntersuchungen 2013 lagen fast überall höher als ein Jahr zuvor. Das teilt die Techniker Krankenkasse (TK) in Thüringen mit und beruft sich auf aktuelle Daten des Robert Koch-Instituts.

Die Zahlen veröffentlichte das RKI anlässlich der 10. Europäischen Impfwoche der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 20. bis 25. April 2015. Vor dem Eintritt in die Schule im Jahr 2013 wurden 17.820 Thüringer Kinder untersucht. Bei 93,9 Prozent von ihnen konnten die Eltern einen Impfausweis vorlegen, ein Prozent weniger als 2012. Im Bundesvergleich ist das dennoch der höchste Wert.

„Generell sind die Kinder in Thüringen, wie in ganz Ostdeutschland, immer noch überdurchschnittlich häufig geimpft. Auch dass der Impfschutz weiter steigt, ist erfreulich“, sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. „Dennoch dürfen wir bei der Aufklärung zum Thema Impfen nicht nachlassen. Besonders deutlich zeigen das die Masernfälle der vergangenen Wochen und Monate.“

WHO-Ziel zur Elimination von Masern fast erreicht
In Thüringen bekamen 94,6 Prozent der Kinder die empfohlenen zwei Masernimpfungen, fast alle über den Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). Im Vergleich der Bundesländer ist das Platz drei, hinter Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Um die Infektionskrankheit zu eliminieren, strebt die WHO eine Impfquote von 95 Prozent an.

Gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten waren 97 Prozent der Thüringer Schulanfänger geimpft. Im Bundesvergleich ist das jeweils Platz drei der Länder.

Neue Impfempfehlungen werden gut angenommen, weitere Steigerung wünschenswert
Bei der seit 2006 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfung gegen Pneumokokken liegt der Freistaat mit einer Quote von knapp 89 Prozent im Bundesvergleich sogar an der Spitze. Im Vergleich zu 2012 ist die Impfquote gegen die Bakterien, die unter anderem Lungenentzündungen verursachen, um 10 Prozent gestiegen.

Fast 85 Prozent der Thüringer Schulanfänger haben einen vollständigen Impfschutz gegen Varizellen (Windpocken). Auch hier lag die Quote 2013 mit zehn Prozent Zuwachs deutlich über der des Vorjahres. Im Bundesvergleich nimmt der Freistaat hier aber nur Platz sieben ein. Die STIKO des RKI empfiehlt seit 2009 zwei Varizellenimpfungen, die erste im Alter von 11 bis 14 Monaten, die zweite in einem Lebensalter von 15 bis 23 Monaten.

Insgesamt liegen die nordöstlichen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg bei den Impfquoten der Schulanfänger vorn. „Mit zusammen zwölfmal Platz eins bis fünf hält Thüringen bei den erfassten Impfungen aber gut Anschluss“, sagt Dressel.