Sport macht immun gegen rechtes Gedankengut

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Spätestens seit dem Bekanntwerden der Taten des NSU ist die Gefahr, die von Rechtsextremen ausgeht, allen vor Augen geführt wurden. Durch Unterwanderung von Vereinen wird versucht, Jugendliche anzusprechen und für ihre menschenverachtende Ideologie zu gewinnen. Daher lud der Landtagsabgeordnete und Obmann der CDU-Landtagsfraktion im Untersuchungsausschuss „Rechtsterrorismus und behördliches Handeln“, Jörg Kellner, am Mittwochabend zu einer Gesprächsrunde nach Goldbach ein. Ziel war es, mit Jugendlichen und Verantwortlichen im Sportbereich über eventuelle Erfahrungen und Maßnahmen gegen Unterwanderungsversuche ins Gespräch zu kommen. Der Einladung folgten der Vorsitzende des Kreissportbundes (KSB) Gotha Herr Siegfried Cott, der Sportjugendkoordinator Herr Sebastian Voigt, der Stellvertretende Vorsitzende der VG Mittleres Nessetal Herr Siegfried Juhnke, die Bürgermeisterin von Goldbach Frau Doris Kästner, der Trainer der Jugendmannschaften Herr Andreas Wagner, sowie Spieler der A- und B-Jugend des SV Blau-Weiß 1893 Goldbach/Hochheim.

Nach einer kurzen Begrüßung schilderte Jörg Kellner kurz die aktuelle Situation und machte auf die Gefahren durch Rechtsextreme aufmerksam. So sind nach dem Verfassungsschutzbericht von 2010 über 2/3 aller politisch motivierten Straftaten dem Bereich Rechts zuzuordnen. Sigmar Cott verwies stolz darauf, dass im Bereich des Kreissportbundes Gotha, der 204 Vereine umfasst, keine Unterwanderungsversuche vorliegen. Dies ist auch den Schulungen und der Sensibilisierung der Trainer zu verdanken, die vom KSB regelmäßig durchgeführt werden. Von besonderem Interesse für Jörg Kellner waren die möglichen Erfahrungen der Jugendlichen. Zu seiner Freude hatten die Jugendlichen weder im Sportverein noch in der Schule mit Rechtsextremisten zu tun. Dies kann auch darauf zurückgeführt werden, dass die Jugendliche Mitschüler oder Mitspieler mit Migrationshintergrund haben, wie der Trainer Andreas Wagner darlegte. Auch gab es von Seiten des KSB in der Vergangenheit ein „Cup gegen Rechts“, bei dem neben Streetsoccer der Fokus auch auf Bildung lag. Dazu gab es einen Informationsstand und ein Quiz, bei dem für erfolgreiches Absolvieren auch ein Pokal winkte. Beim Gespräch entstand die Idee noch vor den Sommerferien ein Handballtunier zu veranstalten, das sich gegen Rechtsextremismus wendet. Damit wollen die Jugendlichen und der Trainer ein Zeichen gegen Rechts setzen. Begeistert von der Idee versprach Kellner, ein solches Vorhaben zu unterstützen. Zum Abschluss wurde noch Informationsmaterial von der Landeszentrale für politische Bildung und vom Thüringer Verfassungsschutz verteilt, damit die Jugendlichen für Rechte Parolen, aber auch Symbole und Codes sensibilisiert werden. „Ich bin sehr erfreut, dass durch die intensive Arbeit der Vereine die Jugendlichen noch nicht in Kontakt mit Rechtsextremen gekommen sind. Man muss aber am Ball bleiben, damit sich dass auch nicht ändert. Daher würde ich mich freuen, wenn es hier bald einen Handballcup gegen Rechts geben würde.“, fasste Kellner den Abend zusammen.