Stadtwerke Energie im Dauereinsatz gegen Versorgungsausfälle

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Der ergiebige Dauerregen und ein Saale-Pegelstand von aktuell über 3,30 Meter haben bereits in der vergangenen Nacht  etliche Mitarbeiter der Stadtwerke Energie zum Dauereinsatz gezwungen.

Um Versorgungsausfällen vorzubeugen, sind Spezialisten aus den Bereichen Abwasser, Wasser, Strom, Erdgas und Wärme auch weiterhin in Jena und der Region an den Anlagen vor Ort, um wichtige Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen.

Im Abwasserbereich wurden bereits in der Nacht alle wichtigen Kläranlagen und Pumpwerke in Jena und der Region entsprechend den betrieblichen Hochwasserplänen gesichert. Vor allem die Klärwerke des Zweckverbandes JenaWasser liegen zwangsläufig fast immer an der tiefsten Stelle der Kanalnetze und werden ab Ende der zweiten Hochwasserwarnstufe „zur Insel“.  „Diese Situation tritt bei der Zentralen Kläranlage Jena voraussichtlich heute Nachmittag (31. Mai) ein. Durch umfangreiche Sicherungsmaßnahmen sind die Kollegen auf der Kläranlage jedoch gut vorbereitet, ernsthafte Probleme in der Abwasserentsorgung sind nicht zu erwarten“, erklärt Abwasser-Chef Werner Waschina. In einigen Landkreisen kam es im Tagesverlauf zum Stromausfall, der auch einige Pumpwerke betraf. Um einen dadurch verursachten Rückstau von Abwasser entgegen zu wirken, haben die Stadtwerke Energie behelfsweise Notstromaggregate im Einsatz.

Werner Waschina: “Leider lässt die Wetterlage in den nächsten zwei Tagen eher noch ein Ansteigen der Pegel erwarten. Wir hoffen deshalb auf ein gutes Hochwassermanagement beim Betrieb der Talsperren.“ Die Kanalnetze sind nach Werner Waschinas Aussage momentan an der Grenze ihrer Belastbarkeit. In ungünstigen Lagen kann es dadurch zum Überstau von Regenwasser kommen. Selbst in den Kanälen, die eigentlich nur Schmutzwasser aufnehmen, kann durch überlaufende Straßeneinläufe ein Rückstau auftreten. „Unsere Abwasserkollegen sind im Dauereinsatz, um insbesondere die Kläranlagen zu schützen und unternehmen alles, um die Auswirkungen auf  Grundstücke und Straßen so gering wie möglich zu halten. Wir bitten aber um Verständnis, dass wir leider nicht überall gleichzeitig sein können.“

Die Trinkwasserversorgung ist nach Aussage der Stadtwerke Energie in allen Versorgungsgebieten des Zweckverbandes JenaWasser sichergestellt. Es sind ausreichend Reserven in den Hochbehältern vorhanden, um eine zeitweise geringere Rohwasserförderung zu überbrücken. Einschränkungen in der Qualität sind zu keinem Zeitpunkt zu befürchten. Alle Brunnen sind mit Überflutungssonden und automatischer Abschaltung ausgestattet, so dass auch an hochwassergefährdeten Standorten kein Fremdwasser zu Verunreinigungen führen kann. Trotzdem musste heute Morgen wegen der Gefahr von Trübungen im Trinkwasser durch Zuflüsse aus Quellen das Pumpwerk Geisenhain sicherheitshalber außer Betrieb genommen werden. Am Vormittag ist es außerdem zeitweise zu Stromausfällen an mehreren Grundwasserfassungsanlagen um Rausdorf gekommen, die in den Hochbehälter Drackendorf einspeisen. Dadurch gab es kurzzeitig eine deutlich eingeschränkte Rohwasserförderung.

Bei ihren Stromanlagen werden die Stadtwerke Energie im Raum Jena ab einem Pegelstand von 3,90 Meter aktiv und führen in den Anlagen im Saalebereich Kontrollen durch. Wenn der Wasserstand eine Höhe von weniger als 20 Zentimeter Abstand zu den Mittelspannungs-Anlagen erreicht oder allgemein eine Gefahr eingeschätzt wird, schalten die Stadtwerke Energie die Anlagen ab. Für die Kunden wäre eine Versorgungsunterbrechung die Folge. Strom-Anlagenmanager Frank Boguslaw: „Die Gefahr einer flächendeckenden Stromabschaltung schätzen wir momentan aber als relativ gering ein.“

Auch die Gefahr kalter Heizungen durch den Ausfall von Fernwärme oder Erdgas ist relativ gering. Eine mögliche Gefahr für die Fernwärme-Bauwerke oder Erdgas-Stationen der Stadtwerke Energie durch den hohen Pegelstand der Saale oder anderen Flüsse wird momentan in und um Jena nicht erwartet. In  Pößneck wurde die Gasleitung an der Brücke über die Kotschau vom Netz getrennt, da die Brücke vom Wasser überspült wird und das Treibgut die Sicherheit der Gasleitung gefährdete. Die Außerbetriebnahme hat jedoch keine Auswirkungen auf die Gasversorgung von Pößneck.

H&H Makler