Tag des offenen Denkmals bietet 27 Stationen im Landkreis

0
1132

Dem thematischen Dreiklang Handwerk-Technik-Industrie widmet sich in diesem
Jahr der Tag des offenen Denkmals am 13. September. Im Landkreis Gotha
locken an diesem Sonntag nicht weniger als 21 Kulturdenkmale sowie sechs
weitere Stationen ihre interessierten Gäste an. Koordiniert werden die
teilnehmenden Objekte und deren Eigentümer von der Unteren
Denkmalschutzbehörde.

„Es sind nicht die großen Gotteshäuser und
malerischen historischen Altstädte allein, die unsere baukulturelle
Identität formen“, beschreibt der Erste Beigeordnete Helmut Marx die
Intention des Mottos 2015. Und schließlich vereinen sämtliche Denkmale
Handwerkskunst in vielfacher Weise in sich, so wie inzwischen bereits
verschiedene handwerkliche Techniken selbst zum Teil des immateriellen
Weltkulturerbes geworden sind. „Besonders freut es mich, dass sich mit der
Tischlerei Wolf in Ohrdruf auch ein aktiver Handwerksbetrieb beteiligt, der
historische Techniken vorstellt und Werkzeuge aus vergangenen Epochen der
Öffentlichkeit zugänglich macht“, so Marx.

Selbstredend öffnen zum diesjährigen Denkmaltag auch zahlreiche Bauten ihre
Pforten, die nur in mittelbarem Zusammenhang zum bundesweiten Rahmenthema
stehen. Interessenten sollten sich davon nicht beirren lassen.
So kann man in Ballstädt zwischen 10 und 17 Uhr die dortige Bockwindmühle
von innen in Augenschein nehmen. In Dachwig bietet der Betreiber des
Mühlenhofes Bosse ab elf Uhr nach Bedarf Führungen in das liebevoll
restaurierte Mahlwerk an. Im Drei-Gleichen-Ortsteil Großrettbach steht die
St.-Gotthard-Kirche zwischen 11 und 16 Uhr ihren Gästen offen. Wenige
Kilometer weiter dreht sich in Wandersleben vieles um die Kunst der
Buchherstellung: Um 14 Uhr wird die Ausstellung „Es war einmal ein Buch“ in
der St.-Petri-Kirche eröffnet, die bereits ab 12 Uhr besucht werden kann.
In der Menantes-Gedenkstätte werden zwischen 12 und 18 Uhr Führungen
angeboten. Ab 15 Uhr lockt zudem ein Fest in den Pfarrhof: Dort kann man
sich dem Handwerk der Buchherstellung im Rahmen einer Ausstellung widmen.
In Friedrichswerth bietet sich von 10 bis 16 Uhr die seltene, vielleicht
letztmalige Chance, einen Blick in das historische Schloss zu werfen. Die
Landgemeinde Hörsel wartet zum einen im Ortsteil Mechterstädt von 9 bis 18
Uhr mit seltenen Einblicken in den dortigen Edelhof auf, empfiehlt sich
aber auch für einen Abstecher in die reich ausgestattete Michaeliskirche
Teutleben (11 bis 15 Uhr) mit ihrem sehenswerten Flügelaltar.
Industrietradition und ihre Auswirkungen auf die Architektur können nicht
nur Freunde des Gerstensaftes in Luisenthal bestaunen. Im dortigen
Brauereimuseum kann man erfahren, wie dereinst Grundnahrungsmittel
hergestellt wurden. Ein Abstecher in die Landgemeinde Nesse-Apfelstädt
lohnt zum Denkmaltag besonders: in mehreren Ortsteilen gibt es lohnende
Kleinode zu entdecken. Beispielsweise in Apfelstädt: In der Kirche St.
Walpurgis und im Pfarrhof werden von 11 bis 16 Uhr Führungen angeboten.
Wenige Kilometer flussabwärts steht in Ingersleben das ehemalige
Freisassenhaus (Freisasse = von Lehenspflichten befreiter Bauer) von 10 bis
18 Uhr interessierten Gästen offen; um 11 Uhr wird vor Ort ein Exkurs zur
Bauhistorie angeboten. In der gleichen Ortschaft sind ferner das Rittergut
und die Kirche St. Maria von 10 bis 18 Uhr für Entdecker geöffnet. Die
kleine, aber feine Kirche von Kornhochheim, die dem heiligen Nikolaus
gewidmet ist, kann zwischen 11 und 16 Uhr besucht werden. Die größte
Ortschaft Neudietendorf wartet mit der Johannis-Kirche (10 bis 18 Uhr)
sowie dem ehemaligen Fabrikantensitz, der Krüger-Villa (10 bis 16 Uhr),
auf. In der Bachstadt Ohrdruf erwartet das technische Denkmal der Alten
Gerberei von 10 bis 16 Uhr interessierte Besucher. Nur einen Steinwurf über
die Ohra kann man sich im gleichen Zeitraum einen Eindruck von den
Wiederaufbauarbeiten am Schloss Ehrenstein, dem geplanten
Raumnutzungskonzept sowie zu historischen Befunden verschaffen. Waid, das
einstige Gold Erfurts, wurde im Mittelalter unter anderem in Pferdingsleben
verarbeitet, davon zeugt noch heute die dortige Waidmühle. Von 10 bis 12
sowie von 13 bis 17 Uhr kann man sich am Anger vom historischen Gewerk
überzeugen lassen.

Sechs weitere Objekte locken Gäste in die Region

Rund um Waid dreht sich auch das Programm an der Ballstädter Waidmühle, wo
um 13 und 15 Uhr Vorführungen stattfinden und Wolle nach traditioneller Art
gefärbt werden soll. In der Alten Mühle Crawinkel und der Bahnwerkstatt in
Georgenthal stehen ab 10 Uhr die Türen offen. Auch das Heimatmuseum in der
Altenberger Schule hofft zwischen 10 und 18 Uhr auf interessiertes Publikum
– immerhin passt der inhaltliche Schwerpunkt, der auf historischem Handwerk
liegt, sehr gut zum Rahmenthema. Die „Verrückte Schule“ in Tabarz´ Ortsteil
Cabarz kann zwischen 10 und 17 Uhr besucht werden, wobei das Museumsfest
des Kneipp-Vereins ab 14 Uhr der größte Publikumsmagnet werden dürfte. In
Ohrdruf bietet die Tischlerei Wolf in der Strengestraße von 10 bis 17 Uhr
klassisches Handwerk zum Erleben an. Neben ausgestellten historischen
Werkzeugen sollen auch alte Handwerkstechniken im Umgang mit Holz
vorgestellt werden; für Kinder soll es besondere Mitmachangebote geben.

H&H Makler