Wasserwerk Drackendorf arbeitet seit heute ohne Chlor

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Gute Nachricht für die Trinkwasserkunden zwischen Lobeda und Winzerla: Seit heute, 4. April 2016, kommt auch bei ihnen ungechlortes Trinkwasser aus der Leitung. Der Zweckverband JenaWasser und die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck nehmen im Wasserwerk Drackendorf die Chlorierungsanlage außer Betrieb. Künftig wird das Trinkwasser – wie schon seit 2010 im Wasserwerk Burgau – chemikalienfrei durch Bestrahlung mit UV-Licht desinfiziert.
 
Dem vorausgegangen war ein umfangreicher Testbetrieb. Seit einigen Monaten wurde dafür die Chlorierung bereits reduziert und kann in Absprache mit dem Gesundheitsamt nun ganz eingestellt werden. Die Kunden erhalten damit ein sehr naturnahes Trinkwasser. Durch seine Herkunft aus Grundwasser guter Qualität, wird es lediglich belüftet und entsäuert und anschließend zur Desinfektion durch mit UV-Strahlern ausgestattete Reaktoren geleitet. Dort sorgt Licht bestimmter Wellenlänge für die Abtötung unerwünschter Keime. Im Wasserwerk Burgau setzen die Stadtwerke Energie bereits seit 2010 auf dieses Verfahren.
An den Betrieb und die Kontrolle solcher Anlagen ergeben sich aus der Trinkwasserverordnung und den dazugehörigen technischen Regelwerken hohe Anforderungen. Um eine sichere Versorgung zu gewährleisten, wird die Bestrahlungsstärke durch interne Messungen permanent überwacht. „Für alle Fälle“ verfügt das Wasserwerk Drackendorf über zwei baugleiche UV-Anlagen, die sich gegenseitig „vertreten“ können, und auch über eine Anlage zur Notchlorung. Zur Feinjustierung dieser Anlage wird dem Trinkwasser übrigens in den nächsten Tagen noch einmal kurz etwas Chlor zugesetzt – danach erfolgt die Desinfektion ausschließlich über UV-Bestrahlung.
 
Das Wasserwerk Drackendorf mit angeschlossenem Hochbehälter versorgt Lobeda, Winzerla, Drackendorf, die westliche Ringwiese, Burgau, Ammerbach, Göschwitz, Maua, Leutra und Ilmnitz sowie die Gemeinden Zöllnitz, Laasdorf, Sulza, Rothenstein, Schöps (außer Jägersdorf) und Altendorf mit frischem Trinkwasser.