Wer arbeitet soll auch feiern!

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Mit etwa tausend Gästen hat die Forstbetriebsgemeinschaft Totenkopf – Vitzerod am  Sonntag ihr 20 jähriges Bestehen auf der Wechmarer Hütte gefeiert.

Mit Oldtimer Traktoren konnten von Wechmar, Günthersleben und Schwabhausen   dank der kurzfristigen Hilfe von Herrn Ullrich aus Mühlberg  ca. 160 Waldbesitzer eine tolle Fahrt genießen. Bei herrlichem Wetter und guter Versorgung durch den Wirt konnte Technik bestaunt werden und Sänger und Jagdhornbläser sorgten für kurzweilige Stunden. Herr Szpöt und der neue Forstamtsleiter Herr Struck berichteten über Erfolge und Aufgaben der FBG.

Besonders geehrt wurde Herr Horst Erhardt aus Wechmar, der von der ersten Stunde mit dabei war und als einziger die 20 Jahre im Vorstand gearbeitet hat.  Die FBG hat mit der Bewirtschaftung von ca. 730 Hektar begonnen, heute sind es fast 1000 Hektar. Auch der Holzeinschlag konnte durch die gemeinsame Bewirtschaftung von 2300 Festmeter im ersten Jahr auf  6000 bis 8000 Festmeter pro Jahr gesteigert werden. Dabei wird nachhaltig gewirtschaftet. Es wird nur so viel Holz entnommen wie nachwächst.

Der Betrieb ist zertifiziert nach PEFC, so dass die Einhaltung auch der naturschutzrechtlichen Vorgaben streng kontrolliert wird.  „ Eine Erfolgsgeschichte auf die Sie stolz sein können“ so Forstamtsleiter Herr Struck. „Wir konnten in den letzten Jahren viele Eigentümer von Waldgrundstücken finden, die bisher nichts davon wussten, das ihre Eltern und Großeltern mit der Bodenreform auch Wald bekommen haben. So ist der Flächenzuwachs zu erklären.“  Durch die grundstücksübergreifende Bewirtschaftung bleibt für die Waldbesitzer etwas übrig. Bis zu 40,- Euro je Hektar und die Berufsgenossenschaft muss auch nicht mehr jeder selbst zahlen – der Grundbeitrag ist so hoch, das  bei Flächen unter 5 ha zugezahlt werden müsste.

So rechnet es sich – auch für den Staat- das was die Waldbesitzer erzielen sprudelt durch die Weiterverarbeitung  noch an Steuergeldern in die Staatskasse, wenn nicht gar mehr.  „Aber das Geld kommt auch an uns zurück, wir haben für über 500.000 Euro Abfuhr- und Rettungswege gebaut, die mit 70 % vom Land Thüringen und der EU gefördert wurden“ – so Herr Szpöt in seiner kurzen Ansprache. Das ist gut für Wanderer und Radfahrer- leider muss die Forstbetriebsgemeinschaft immer wieder Geld in die Hand nehmen um den Zustand der Wege wiederherzustellen, weil einige Autofahrer, Motocrossfahrer  und Reiter rücksichtslos die Wege für ihren Freizeitsport missbrauchen.

„ Da tut jeder Euro weh – genau wie beim Müll der hier in den Wald gefahren wird“  – so Herr Szpöt „Aber ab und zu erwischen wir einen und es gibt Wanderer die den Müll Ihrer Zeitgenossen einsammeln und mit Heim nehmen- das gibt Hoffnung“. Das gesunde Verhältnis von Wald und Wildbestand ist noch ein Problem, so stellte Forstamtsleiter Herr Struck fest und überreichte als Gastgeschenk ein Wildkochbuch- auf das jeder Waldbesitzer 1 x im Jahr kochen möge mit Wild aus einheimischen Wäldern.  
„Wir arbeiten daran – aber heute wird gefeiert – gemeinsam!“

Foto : Andreas Jung, Gotha

H&H Makler