Wer Fachkräfte sucht, sollte seine Stadt von der besten Seite präsentieren. Dabei unterstützt die Jenaer Wirtschaftsförderung die Unternehmen der Stadt mit ihrem „Willkommens-Service“. Fach- und Führungskräfte, die außerhalb von Jena kommen, erhalten dabei einen ersten Einblick in die Stadt. Dieses umfangreiche Angebot von kommunaler Ebene aus ist dabei wahrscheinlich einzigartig in ganz Deutschland.
„Wir wollen den potentiellen Neuankömmlingen Jena als attraktive und abwechslungsreiche Stadt zum Leben und Arbeiten vorstellen, sie sollen sich hier willkommen fühlen“, erläutert die zuständige Projektmanagerin Angelika Stenzel. Die Angebote reichen dabei von der einfachen Orientierungstour mit Informationen zu Wohngebieten, Schullandschaft und Freizeitaktivitäten bis zur umfassenden mehrsprachigen Betreuung für ausländische Fachkräfte.
Geholfen hat dieser Service im letzten Jahr beispielsweise Samuel Sen, der seit Oktober 2011 bei der Jenaer Internet-Firma ePages arbeitet. „Ich musste unzählige Behördengänge erledigen“, berichtet der IT-Experte mit polnisch-indischen Wurzeln, der in Großbritannien studiert und dort zuletzt gearbeitet hat. „Ein deutsches Konto eröffnen, Wohnungen besichtigen, englischsprachige Ärzte finden, meinen Wohnsitz nach Deutschland ummelden – bei all diesen bürokratischen Angelegenheiten hat mich JenaWirtschaft unterstützt.“ Den Start in Jena habe diese Hilfe enorm erleichtert, sagt Sen. „Ich konnte mich von Anfang an auf meinen neuen Job konzentrieren.
Der umfangreiche fremdsprachige, individuell zugeschnittene „Welcome Service“ sei dennoch in Jena noch die Ausnahme, berichtet Angelika Stenzel. Die Jenaer Firmen buchen zumeist die „Jena-Orientierungstour“ für Fachkräfte in der Bewerbungsphase oder kurz nach Vertragsunterzeichnung. Auch hier werde versucht, bereits auf individuelle Bedürfnisse der Kandidaten einzugehen, so Projektmanagerin Angelika Stenzel. „Für die einen ist es ganz wichtig, einen passenden Posaunen- oder Ballettkurs für ihre Kinder zu finden; für die anderen geht es um Wohnbauland und Einkaufsmöglichkeiten, wieder andere interessieren sich vor allem für die Angebote zur Kinderbetreuung. Wir wollen ein Lotse sein, der bei allen Fragen zur neuen Stadt die möglichst richtigen Antworten geben kann.“
Eine Firma, die beim sogenannten „Onboarding“ neuer Mitarbeiter auf die Unterstützung durch JenaWirtschaft setzt, ist die Jenoptik AG. „Für uns ist es wichtig, dass auch die Familie des potentiellen Kandidaten oder der Kandidatin hinter der Entscheidung für eine Stelle steht“, erläutert Jan Borowiec, Referent für Rekrutierung und Onboarding bei der Jenoptik AG. „Wichtig ist, dass der Bewerber im Vorfeld schon möglichst viele handfeste Informationen zu seiner neuen Stadt bekommt, damit sich auch die mitziehenden Familienmitglieder möglichst schnell hier wohlfühlen“.
Nutzen können den Service der Wirtschaftsförderung Jena alle lokalen Unternehmen sowie wissenschaftliche Einrichtungen. Weitere Informationen: www.jenawirtschaft.de/karriere
Bild: Präsentierten heute den Willkommens-Service der Jenaer Wirtschaftsförderung: Wilfried Röpke (Geschäftsführer JenaWirtschaft), Felix Kapohl (Carl Zeiss Microscopy GmbH), Angelika Stenzel (Projektleiterin JenaWirtschaft), Samuel Sen (ePages GmbH) und Jan Borowiec (Jenoptik AG) (v.l.n.r.)
