Agentur für Arbeit: Arbeitslosigkeit sinkt minimal

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Die Agentur für Arbeit hat die Situation am Arbeitsmarkt in einer Pressemitteilung zusammengefasst, die wir wörtlich dokumentieren:

Viele Unternehmen nutzen nach wie vor Kurzarbeit und sichern damit den Erhalt der Arbeitsplätze. Für mehr als jeden dritten sv-pflichtig Beschäftigten im Kreis Gotha und im Unstrut-Hainich-Kreis wurde Kurzarbeit angezeigt. Der genaue Umfang der tatsächlich in Anspruch genommenen Kurzarbeit wird frühestens im Juli feststehen. Bis Ende Juni konnten die Firmen die Erstattung des Kurzarbeitergeldes für März bei der Arbeitsagentur beantragen. „Ohne die Kurzarbeit wäre die Krise nicht zu bewältigen gewesen. Wir sind froh und dankbar, dass die Firmen so rege Gebrauch von der Kurzarbeiterregelung gemacht haben und diese auch weiterhin nutzen. Im Juni gingen kaum noch Neuanträge auf Kurzarbeit ein, so dass wir feststellen können, dass die Spitze der Anzeigen in den Monaten März und April war“, sagte Ina Benad, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha.

Erstmals seit der Corona-Pandemie sank die Arbeitslosenquote in beiden Landkreise leicht. „Das bedeutet aber nicht, dass die Krise vorbei und überstanden ist. Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist, dass über 300 Arbeitslose eine berufliche Weiterbildung beginnen konnten. Die Maßnahmeeintritte waren während des Lockdowns nicht möglich und wurden jetzt von der Arbeitsagentur und den beiden Jobcentern nachgeholt. Gerade in Zeiten der Krise ist es wichtig, Menschen für den Arbeitsmarkt fit zu machen und so ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern“, betonte Ina Benad.

Für 41 Prozent der Beschäftigten Kurzarbeit angezeigt

Von März bis Juni gingen bei der Agentur für Arbeit Gotha insgesamt 2.932 Anzeigen auf Kurzarbeit ein. Für 36.258 Beschäftigte wurde Kurzarbeit angezeigt. Das entspricht 41 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk Gotha. Besonders betroffen davon sind der Handel, Hotel und Gastronomie, das verarbeitende Gewerbe, die Baubranche sowie sonstige Dienstleistungen.

Arbeitslosigkeit sinkt erstmals leicht

Im Juni waren 9.035 Menschen im Agenturbezirk Gotha arbeitslos gemeldet. Das waren 31 weniger als im Vormonat, aber 1.842 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag im Agenturbezirk unverändert bei 7,1 Prozent, 1,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.

In beiden Landkreisen sank die Arbeitslosenquote im Juni um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Im Landkreis Gotha lag sie mit 6,3 Prozent (Vorjahr 4,9 Prozent) auf dem Wert des Freistaates Thüringen. Der Unstrut-Hainich-Kreis weist im Juni eine Arbeitslosenquote von 8,1 Prozent aus (Vorjahr 6,6 Prozent).

Unterbeschäftigung

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch Teilneh-mer/innen in Maßnahmen, Weiterbildungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Sie bietet damit einen umfassenderen Eindruck der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der Men-schen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug im Juni 10.785. Das waren 1.057 mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 8,4 Prozent deutlich über dem Wert des Vorjahres (7,5 Prozent).

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Die Dynamik am Arbeitsmarkt hat durch die Krise stark nachgelassen. So änderte sich im Juni für jeden vierten Arbeitslosen der Status. Vor der Krise war es für jeden Zweiten.

Im Juni beendeten 1.238 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 704 weniger als im Vorjahr. Von ihnen nahmen 427 Personen eine Erwerbstätigkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt auf, 138 weniger als im Vorjahr. Zusätzlich konnten 309 Arbeitslose eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme, wie z.B. berufliche Weiterbildung beginnen.

Gleichzeitig meldeten sich im Juni 1.215 Menschen neu oder erneut arbeitslos, 178 weniger als im Vormonat und 607 weniger als im Vorjahr. 579 gingen zuvor einer Tätigkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt nach.

Stellenzugang erholt sich langsam

Die Zahl der neu gemeldeten Stellen steigt den zweiten Monat in Folge moderat an. Im Juni wurden 394 neue Stellen gemeldet, 48 mehr als im Vormonat, aber 125 weniger als im Vorjahr. Aktuell liegen 1.536 offene Stellen vor, 528 weniger als im Vorjahr. „Durch die Lockerungen der letzten Wochen steigt der Personalbedarf langsam wieder an, ist aber noch weit entfernt von dem Niveau vor der Krise. Besonders dramatisch ist die Situation in der Zeitarbeit. Zwei von drei Stellen in der Zeitarbeit sind weggefallen. Gerade ungelernte oder Menschen mit wenig Berufserfahrung fanden in der Zeitarbeit gute Chancen für einen Einstieg in den Arbeitsmarkt. Diese Möglichkeiten sind aktuell nicht vorhanden und erschweren damit die Vermittlung“, führte Ina Benad aus.

Landkreis Gotha

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Gotha sank auf 6,3 Prozent und lag damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonat. Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 4,9 Prozent.

Im Juni waren 4.620 Menschen arbeitslos gemeldet, 19 weniger als im Vormonat, aber 1.063 mehr als im Vorjahr. 646 Menschen meldeten sich im Juni arbeitslos, 82 weniger als im Vormonat und 300 weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig beendeten im Juni 666 Menschen die Arbeitslosigkeit, 209 mehr als im Vormonat, aber 347 weniger als im Vorjahr. Von ihnen nahmen 255 eine Erwerbstätigkeit auf. 165 begannen eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme.

Von März bis Juni zeigten 1.598 Unternehmen Kurzarbeit an. Davon betroffen sind 20.973 Beschäftigte. Dies entspricht einem Anteil von 41 Prozent an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Im Juni wurden 245 offene Stellen gemeldet, 70 mehr als im Mai, aber 54 weniger als im Vorjahr. Aktuell liegen 810 offene Stellen zur Besetzung vor, rund ein Drittel weniger als im Vorjahr.

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