Aufatmen in Goldbach: Schulerweiterung beginnt

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Zahl der Unterrichtsräume verdoppelt sich – Sporthalle gesichert

Die Zeit des Wartens hat ein Ende: Für den seit fast 20 Jahren begehrten
Erweiterungsbau der Grundschule in Goldbach, Ortsteil der Landgemeinde
Nessetal, haben Landrat Onno Eckert, Schulleiter Matthias Stellmacher sowie
Bürgermeisterin Eva-Maria Schuchardt am Freitag den symbolischen
Spatenstich gesetzt. Bis 2021 wird das bestehende Schulgebäude umgebaut und
erheblich erweitert. Rund 7,7 Mio. Euro, davon 4,4 Mio. Euro Fördermittel
des Bundes und Landes, investiert der Landkreis Gotha in die zahlenmäßig
größte Grundschule des nördlichen Kreisgebiets. Die rund 230 Mädchen und
Jungen lernen während der Bauzeit in den Räumen der Nessetalschule Warza,
wo bereits bislang bereits die Klassenstufen drei und vier untergebracht
waren.

Provisorien strapazierten die Geduld aller Beteiligten

„Die Kapazitätsprobleme in Goldbach verlangten Lehrern, Kindern und Eltern,
aber auch der Verwaltung in der Vergangenheit einiges ab“, verweist Landrat
Onno Eckert auf die lange Vorgeschichte. Bereits in den frühen 2000-er
Jahren wurden Aus- und Anbaupläne für den Standort entworfen, die sich
allerdings aufgrund der damals fehlenden Mittel nicht umsetzen ließen.
Stattdessen mussten Provisorien geschaffen werden, die wiederum Probleme
mit sich brachten. Beispielsweise waren bis 2010 weitere Unterrichtsräume
im Dorfkern angemietet worden, die – ebenso wie die Lösung, die
Schülerversorgung im Dorfgasthaus unterzubringen – mit langen Wegen und
damit Risiken im Straßenverkehr verbunden war. Nachdem die angemieteten
Räume gekündigt wurden, entschloss sich der Kreistag für die Lösung, die
Klassenstufen drei und vier im benachbarten Warza zu beschulen.
Insbesondere für die Lehrer und die interne Schulorganisation war das eine
nur wenig zufriedenstellende, weil zeitraubende und aufwendige Lösung.

In den Jahren 2016 und 2017 nahmen Kreistag und Verwaltung unter anderen
finanziellen Vorzeichen einen neuen Anlauf. Vor-Ort-Termine des
Bildungsausschusses führten zu einer breiten Willensbekundung, die
Erweiterung des 1968 errichteten Schulgebäudes anzugehen.
Fraktionsübergreifend wurden dann zunächst 260.000 Euro an Planungskosten
in die Haushalte für 2018 und 2019 aufgenommen; zeitgleich wurde die
Baumaßnahme ins Investitionsprogramm eingetaktet und Fördermittel
beantragt. Diese Vorarbeit trägt nun Früchte.

Nach seiner Erweiterung wird das Schulgebäude 1.700 Quadratmeter Fläche
aufweisen und über zwölf statt sechs Unterrichtsräume verfügen. Hinzu
kommen zwei Horträume, zwei Differenzierungsräume, eine Projektküche und
drei Garderoben. Das bestehende Lehrerzimmer sowie der Werkraum bleiben
erhalten. Allein der bisherige Speiseraum wächst von derzeit 75 m² auf 220
m² und kann multifunktional genutzt werden. Der Außenbereich wird komplett
neu gestaltet und mit einen grünen Klassenzimmer samt Überdachungen, modern
angelegtem Schulhof, einem Multifunktionsspielfeld mit Sprunggrube,
Laufbahnen und Ballspielfläche ausgestattet sein. Menschen mit
Beeinträchtigung profitieren von der ganzheitlich barrierefrei ausgeführten
Schulanlage, was den Einbau eines Aufzugs und spezielle Technik für Seh-
und Hörbehinderte mit einschließt. Zur energetischen Versorgung des
gesamten Schulstandorts inklusive Sporthalle ist – neben einer
Photovoltaikanlage – ein Blockheizkraftwerk vorgesehen.

Nach dem symbolischen Spatenstich beginnen ab kommender Woche die
Entkernungsarbeiten im bestehenden Schulgebäude, darauf folgen Tiefbau- und
Entwässerungsarbeiten. Ab Oktober beginnen die Rohbauarbeiten für den
Erweiterungsbau. Voraussichtlich an ihren alten Standort zurückkehren
können die Goldbacher Grundschüler zum Schuljahr 2021/22.

Die begonnene Investition sichert nicht nur langfristig den Goldbacher
Schulstandort, sondern auch den langfristigen Bestand der zugehörigen
Sporthalle „Nessetalhalle“, die bis 2005 umfangreich saniert worden war.

Fakten zur Sanierung und Erweiterung

Planung Beginn Juli 2017
Baubeginn August 2019
Bauende Oktober 2021
Schülerzahl vorher (1.+2.Klasse/ 3.+4.Klasse in Warza)/ nachher 110 / 230
Sanierung alte Schule vorher / + Anbau neue Schule nachher 740 m² / 1718

Unterrichtsräume klein 50 m² vorher / nachher 3 / 4
Unterrichtsräume mittel 60 m² vorher / nachher 0 / 2
Unterrichtsräume groß 75 m² vorher / nachher 3 / 6
Werkenraum (Bestand) 1 / 1
Hortraum 60 m² 0 / 2
Speiseraum / Mehrzweckraum mit Lichtkuppeln 75  m² / 219 m²

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